Was wird aus dem Schandfleck? Geheimer Poker ums BA-Hotel

Die niederländische Kette „Park Plaza“ lässt ihre Pläne auf Eis liegen – und sucht einen Käufer für die Immobilie.
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Das seit Jahren leer stehende „Bavarian American Hotel“ (rechts) grenzt direkt an das „Grand Hotel“.
Martha Schlüter Das seit Jahren leer stehende „Bavarian American Hotel“ (rechts) grenzt direkt an das „Grand Hotel“.

Die niederländische Kette „Park Plaza“ lässt ihre Pläne auf Eis liegen – und sucht einen Käufer für die Immobilie.

NÜRNBERG Wechselt das seit sechs Jahren leer stehende „Bavarian American Hotel“ (BA-Hotel) im Herzen Nürnbergs, direkt gegenüber dem Hauptbahnhof, erneut den Besitzer? Hinter den Kulissen, so heißt es aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen der Hotelbranche, hat längst ein geheim gehaltener Poker um die millionenschwere Immobilie eingesetzt.

In der Öffentlichkeit gilt die niederländische Hotelkette „Park Plaza“, ein Tochterunternehmen des „Carlson“-Konzerns, als derzeitiger Besitzer. Das Unternehmen hatte das BA-Hotel vor gut zwei Jahren nach langwierigen Verhandlungen von dem Münchner Großunternehmer Jannik Inselkammer (Brauereien, Immobilien) erworben. Damals war die Finanz- und Wirtschaftskrise noch kein Thema – und entsprechend selbstbewusst trat „Park Plaza“ auf. „Wir wissen, dass auch denkmalschützerische Belange beim Umbau berücksichtigt werden müssen, und dadurch höhere Kosten anfallen“, blickte Konzernsprecherin Petra Schildbach auf den rasanten Expansionskurs ihres Unternehmens.

Macht die „Goldman Sachs“-Bank Druck?

Grundsätzliches Interesse, das direkt angrenzende Hotel zu übernehmen, hatte von Anfang an die Hotelgruppe „Le Meridien“ mit ihrem Grand Hotel. Abgeschreckt wurde das Management jedoch vom hohen Kaufpreis, der im zweistelligen Millionenbereich gelegen haben soll, und den noch höheren Investitionskosten, um das desolate Innenleben in Luxus zu verwandeln. „Park Plaza“ jedoch stieg ein.

Von den Plänen, das Haus im Herbst 2008 eröffnen zu können, war bei „Park Plaza“ schon lange vorher keine Rede mehr. „Die Pläne sind vorerst auf Eis gelegt“, hieß es in einer Stellungnahme. Doch damit nicht genug. Jetzt wollen sich die Niederländer wegen der flauen Geschäftslage in der Hotelbranche wohl ganz zurückziehen. Möglicherweise auch auf Druck der angeschlagenen „Goldman Sachs“-Bank, die hinter der Finanzierung des Projekts stehen soll und sich von risikobehafteten Anlagen trennen will.

Dem „Le Meridien Grand Hotel“, das nach wie vor Interesse am BA-Hotel hat, dürfte der Verkaufswunsch der jetzigen Eigentümer beim Preispoker entgegenkommen. Doch offiziell herrscht bei allen Beteiligten tiefes Schweigen. Das ist meist ein Zeichen für besonders heiße Phasen.hr

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