Was Reisende so alles in der Eisenbahn vergessen...

Skier, Stöcke und iPods, Trompeten, Taschen und Koffer: Im Germanischen Nationalmuseum kamen am Sonntag 200 Fundstücke unter den Hammer
von  Stefanie Schaller
Karel Gastner aus Nürnberg jubelt: „Super, ich hab’s geschafft und das Dirtbike ersteigert! Das ist so toll!“ Gleich bei seiner ersten Auktion hat den Zehnjährigen das Fieber gepackt: „Ich hatte ein richtiges Kribbeln im Bauch. Ich wollte das Rad unbedingt haben, dachte aber nicht, dass es klappt.“ Der erste Ausflug mit dem Rad ist schon geplant: „Wir machen heute Nachmittag eine Tour.“ Dafür hat Karels Vater gleich noch den passenden Helm ersteigert.
Karel Gastner aus Nürnberg jubelt: „Super, ich hab’s geschafft und das Dirtbike ersteigert! Das ist so toll!“ Gleich bei seiner ersten Auktion hat den Zehnjährigen das Fieber gepackt: „Ich hatte ein richtiges Kribbeln im Bauch. Ich wollte das Rad unbedingt haben, dachte aber nicht, dass es klappt.“ Der erste Ausflug mit dem Rad ist schon geplant: „Wir machen heute Nachmittag eine Tour.“ Dafür hat Karels Vater gleich noch den passenden Helm ersteigert. © Berny Meyer

NÜRNBERG „Zum Ersten, zum Zweiten – und zum Dritten!“ Unglaublich, was der Auktionsleiter im Germanischen Nationalmuseum am Sonntag alles verklopfte: Handys, iPods, Koffer, Fahrräder und sogar einen Käfig mit Stoffvogel und eine Kochplatte. „Wir haben hier im Rahmen der Ausstellung „Reisebegleiter“ versteigert, was im letzten halben Jahr auf Bahnhofen und in Zügen liegen blieb“, erklärt Udo Feld, Leiter des DB-Fundbüros.

Pro Jahr tauchen an bundesweit 80 Bahn-Fundstellen – eine davon in Nürnberg – an die 250,000 Gegenstände auf. Nach sieben Tagen kommt nicht abgeholtes Gepäck zur Wuppertaler Zentrale. Dort versucht das Team den Eigentümer zu finden. „Wir betreiben dabei richtig Detektiv-Arbeit“, so Feld. Mit Erfolg: „Die Rückvermittlungsquote liegt bei 60 Prozent.“ Fehlt nach 70 Tagen jede Spur, oder will der Besitzer – etwa bei einem Buch – die 25 Euro Rückführgebühr nicht zahlen, geht’s zur Versteigerung. Der Erlös finanziert den Fundservice oder Projekte wie die DB-Kinderlounge.

Wer im Koffer Dreckwäsche erwartet, irrt. Das Fundbüro hat zuvor alles durchsucht, aussortiert und neu zusammengestellt. „Nur Hochwertiges kommt unter den Hammer“, so Feld. Trotzdem bleibe die Auktion spannend: „Das Steigern ist wie eine Wundertüte für Erwachsene.“ 

Gepäck im Zug verloren? Infos via Mail: Fundbuero.DBAG@deutschebahn.com oder unter 0900 199 05 99 (59 ct/min)

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