Was Reisende so alles in der Eisenbahn vergessen...

NÜRNBERG „Zum Ersten, zum Zweiten – und zum Dritten!“ Unglaublich, was der Auktionsleiter im Germanischen Nationalmuseum am Sonntag alles verklopfte: Handys, iPods, Koffer, Fahrräder und sogar einen Käfig mit Stoffvogel und eine Kochplatte. „Wir haben hier im Rahmen der Ausstellung „Reisebegleiter“ versteigert, was im letzten halben Jahr auf Bahnhofen und in Zügen liegen blieb“, erklärt Udo Feld, Leiter des DB-Fundbüros.
Pro Jahr tauchen an bundesweit 80 Bahn-Fundstellen – eine davon in Nürnberg – an die 250,000 Gegenstände auf. Nach sieben Tagen kommt nicht abgeholtes Gepäck zur Wuppertaler Zentrale. Dort versucht das Team den Eigentümer zu finden. „Wir betreiben dabei richtig Detektiv-Arbeit“, so Feld. Mit Erfolg: „Die Rückvermittlungsquote liegt bei 60 Prozent.“ Fehlt nach 70 Tagen jede Spur, oder will der Besitzer – etwa bei einem Buch – die 25 Euro Rückführgebühr nicht zahlen, geht’s zur Versteigerung. Der Erlös finanziert den Fundservice oder Projekte wie die DB-Kinderlounge.
Wer im Koffer Dreckwäsche erwartet, irrt. Das Fundbüro hat zuvor alles durchsucht, aussortiert und neu zusammengestellt. „Nur Hochwertiges kommt unter den Hammer“, so Feld. Trotzdem bleibe die Auktion spannend: „Das Steigern ist wie eine Wundertüte für Erwachsene.“
Gepäck im Zug verloren? Infos via Mail: Fundbuero.DBAG@deutschebahn.com oder unter 0900 199 05 99 (59 ct/min)