Was passiert mit Nürnbergs traditionsreichstem Hotel?
Das »Bavarian«-Hotel wurde mit Millionenaufwand von der Kette Le Meridien saniert und eröffnet wieder. Das Traditionshotel strahlt nun in neuem Glanz und duftete dazu auch noch.
NÜRNBERG Es war einst Nürnbergs erstes Haus am Platze. Doch in den vergangenen Jahren hat das Grand Hotel am Bahnhofsplatz ein wenig seines alten Glanzes verloren. Jetzt will Betreiber Le Meridien (130 Hotels weltweit) sein Nürnberger Flagschiff wieder flott machen – mit einem Millionenaufwand.
So sollen alle 186 Zimmer der Nobel-Herberge mit der wechselhaften Geschichte bis zum Jahreswechsel mit insgesamt 350 neuen und bequemeren Betten sowie mit speziellen Matratzen auf Vordermann gebracht werden. Mit einer Aktion namens „New Brand Initiatives“ will der neue Nürnberger Le Meridien-Manager Georg Bailer sein Haus außerdem mit neuen Design-Elementen ausstatten – und den Gästen einen noch angenehmeren Tagesbeginn bescheren – mit einem „etwas anderen Frühstück“, so Bailer, das sechs Gänge umfassen soll.
Ein ganz besonderer Geruch
Wer demnächst ins Grand Hotel kommt, der dürfte sich auch über einen besonderen Geruch wundern: „Wir beduften unser Haus mit Moschus, Zedernholz, Iris und Weihrauch“, erklärt Bailer das neue Duft-Konzept, das bereits in amerikanischen Häusern des zur riesigen Starwood-Kette (sechs Milliarden US-Dollar Umsatz, 860 Hotels mit 232000 Zimmern) gehörenden Konzerns erprobt wurde.
Zu bleibenden Sammlerstücken sollen die Zimmer-Öffnungskärtchen werden: Auf den flachen Schlüsseln werden sich internationale Künstler verewigen, daneben wird die geographische Lage des Hotels aufgedruckt: North 490 26’ und East 110 4’. Außerdem wird das Haus künftig auch als riesige Galerie dienen: Bis zu 100 Fotografen aus aller Welt zeigen dann ihre Meisterfotografien in Fluren und Foyers.
Auch nebenan wird gebaut
Auch direkt neben dem Le Meridien wird demnächst umgebaut: Das ehemalige „American Bavarian Hotel“ soll von einer Berliner Investorengruppe (an die Ex-Tucher-Boss Jannik Inselkammer das Filetstück am Bahnhofsplatz verkaufte) renoviert und wieder als Hotel eröffnet werden. Insider sind sich jedoch sicher, dass aus denkmalschützerischen Gründen das ehemalige US-Hotel wohl nicht über einen Drei-Sterne-Standard hinauskommen wird. Ein Zusammenschluss mit dem Grand Hotel kommt aus baulichen Gründen laut Konzernangaben ebenfalls nicht in Frage.
Damit kommt erneut Bewegung in die Nürnberger Hotellandschaft (zurzeit 13500 Betten). Die Auslastung jedoch lag im letzten Jahr nur bei 41,5 Prozent.
LL/aha
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