Was der Heimatbericht 2023 über Bayern verrät

Heimatminister Füracker legt seinen "Heimatbericht 2023" vor - das Ergebnis: Man kann überall in Bayern erfolgreich sein – egal ob in der Stadt oder auf dem Land.
von  Ralf Müller
Der Anteil der ländlichen Haushalte, die über eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde verfügen, sei in den vergangenen zehn Jahren von 27 auf nahezu 100 Prozent gestiegen, sagt Füracker.
Der Anteil der ländlichen Haushalte, die über eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde verfügen, sei in den vergangenen zehn Jahren von 27 auf nahezu 100 Prozent gestiegen, sagt Füracker. © Panthermedia/ imago

Seit Start der "bayerischen Heimatstrategie" im Jahr 2014 haben sich die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Stadt und Land des Freistaats nach Darstellung von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) angeglichen.

Die Bevölkerungszahl wachse in allen Regierungsbezirken und das 2022 bayernweit erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 700 Milliarden Euro wurde nach dem am Montag in Nürnberg vorgelegten "Heimatbericht 2023" mittlerweile zu 44 Prozent in den ländlichen Räumen des Freistaats erwirtschaftet. Füracker pries die vor zehn Jahren aufgelegte "Heimatstrategie" als "Erfolgsgeschichte".

Man könne in Bayern überall Erfolg haben

Erheblichen Anteil daran habe der auch aus Landesmitteln in Höhe von 2,5 Milliarden Euro vorangetriebene Ausbau des schnellen Internets in den ländlichen Räumen.

In den vergangenen zehn Jahren sei der Anteil der ländlichen Haushalte, die über eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde verfügen, von 27 auf nahezu 100 Prozent gestiegen, berichtete Füracker. 30 Prozent würden sogar mit 100 Megabit pro Sekunde bedient.

Den Ausbau der technischen Infrastruktur nahm Füracker zum Anlass, investitionswillige Unternehmen auf die Vorteile ländlicher Räume hinzuweisen. Man könne in Bayern überall Erfolg haben, sagte er: "Es muss nicht München und Oberbayern sein."

80 Behördenverlagerungsprojekte seit 2014

Der Minister rechtfertigte das von vielen als langsam empfundene Tempo bei Behördenverlagerungen aus den Ballungszentren in die ländlichen Räume. Schnelleres Vorgehen habe zu "Verwerfungen und Verwirrungen" geführt, weshalb man nun für eine bedienstetenfreundliche Behördenverlagerung einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren veranschlage. Seit 2014 seien 80 Behördenverlagerungsprojekte "ins Leben gerufen" worden, so Füracker.

Dadurch würden 5200 attraktive Arbeitsplätze und 1300 Studienplätze aus den Ballungsräumen aufs Land gebracht. 2021 hat die Regierung ein weiteres Paket an Behördenverlagerungen beschlossen, die 14 Einzelvorhaben mit 2670 Mitarbeitern umfasse.

In der Landesverfassung ist Gleichwertigkeit der Lebens- und Arbeitsbedingungen als Staatsziel vorgegeben. Dass man auf dem Weg dorthin mit der "Heimatstrategie" vorangekommen sei, folgerte der Heimatminister auch aus der demografischen Entwicklung in den Regierungsbezirken.

Nach den Zahlen von 2023 verzeichneten alle Regierungsbezirke einen Bevölkerungszuwachs, der vor allem auf Wanderungsgewinne - also Zuzüge aus anderen Bundesländern und dem Ausland - zurückzuführen ist. Auch 86 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten zählten 2023 mehr Einwohner als im Vorjahr.

Bayern wuchs um ein halbes Prozent

Insgesamt wuchs die bayerische Bevölkerung 2023 um ein halbes Prozent auf 13,44 Millionen, und zwar gleichmäßig in Stadt und Land. Ohne Wanderungsgewinne würde die Bevölkerung des Freistaats schrumpfen, denn die Zahl der Sterbefälle lag auch 2023 mit 146.500 deutlich über denen der Geburten (116.500).

Bayern weist unter allen Bundesländer den flächenmäßig größten ländlichen Raum auf. Dort leben 55 Prozent aller Einwohner und 46 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

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