Was dampft denn hier in den Himmel über Nürnberg?

Wenn’s kalt ist, steigen dicke Wolken aus den Schloten der Kraftwerke. Was steckt drin im weißen Qualm? Auch in den nächsten Tagen soll es eisig bleiben...
von  Abendzeitung
Das, was aus den Schloten der Kraftwerke und dem der Müllverbrennung quillt, ist größtenteils Wasserdampf. Er kondensiert und ist so weithin sichtbar.
Das, was aus den Schloten der Kraftwerke und dem der Müllverbrennung quillt, ist größtenteils Wasserdampf. Er kondensiert und ist so weithin sichtbar. © Hajo Dietz

Wenn’s kalt ist, steigen dicke Wolken aus den Schloten der Kraftwerke. Was steckt drin im weißen Qualm? Auch in den nächsten Tagen soll es eisig bleiben...

NÜRNBERG Immer dann, wenn es in Nürnberg knackig kalt ist, kann man sie sehen: dicke, weiße Rauchwolken, die aus den Schornsteinen der Kraftwerke und der Müllverbrennungsanlage quellen. Doch was steckt drin im weißen Qualm? Ist er gar giftig?

„Was man da sieht, ist weitgehend Wasserdampf“, beruhigt Rita Kamm-Schuberth, die Sprecherin der N-Ergie. Der Dampf kondensiert und ist dann als harmlose Wolke weithin sichtbar. „Natürlich – wie bei jedem Verbrennungsprozess – fällt bei unserem Heizkraftwerk Sandreuth aber auch CO2 an“, räumt Kamm-Schuberth ein. „Aber seit wir unser Kraftwerk 2005 auf Gas- und Dampf-Technologie umgestellt haben, haben sich die CO2-Emissionen um 140000 Tonnen im Jahr verringert.“ Vorher war das Kraftwerk mit Kohle befeuert worden.

Die in der benachbarten Müllverbrennung entstehende Wärmeenergie wird zur Produktion von Dampf verwendet. Der Dampf wird in einer Turbine, die sich nebenan im Kraftwerk Sandreuth dreht, zur Stromerzeugung genutzt. Der Abdampf wird ins Fernwärmenetz eingespeist. „So versorgen wir 55000 Haushalte mit Wärme“, erklärt Kamm-Schuberth. Und auch das, was wenige Kilometer weiter aus den Schloten des E.on-Kraftwerks in Gebersdorf quillt, ist laut einem Sprecher des Unternehmens lediglich Wasserdampf.

Die Chancen, dass Sie die dicken Wolken auch in den nächsten Tagen sehen können, stehen gut, so Alexander Giordano von Meteo Media: „Derzeit zieht ein mächtiges Tief mit arktischer Höhenkaltluft über Mitteleuropa. Und das heißt: Es bleibt eisig kalt, bewölkt. Ab und zu fallen ein paar Flocken.“ In der Höhe, so Giordano, hat es bis zu minus 35 Grad. „Unten, am Boden, sind es immerhin bis zu minus zehn Grad.“

Aber: Ausgerechnet Anfang nächster Woche – also kurz vor Weihnachten – soll’s milder werden: „Zumindest am Wochenanfang rechnen wir wieder mit Temperaturen über Null – und Regen.“ kes

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