Warum ist es bei uns so schön?
NÜRNBERG -Nürnbergs Altstadt zieht Touristen an. 2007 strömten noch mehr Gäste in die mittelalterliche Stadt als 2006 zur Fußball-WM, die Zahl der Übernachtungen stieg um 20000 (8 Prozent) auf 2,15 Millionen, wie Wirtschaftsreferent Roland Fleck bekanntgab und mehr Hotelkapazitäten fordert.
Ist die wirklich schon 1000 Jahre alt?“ fragt Valteri Niskanen (45) aus Filland und schaut bewundernd zum Sinwellturm hoch. Nein, so etwas habe man zuhause nicht. Nürnbergs Altstadt zieht Touristen an.
„Für mich ist es die schönste alte Stadt in Deutschland“, stellte Alexander Timofejev (50 fest, der mit Ehefrau und Freunden den Sonnenschein auf der Terrasse des Lokals „Zum Albrecht-Dürer-Haus“ genoss. Der Chef der Orion-Art Production aus Moskau („sehr bekannt in Russland“) ist zum sechsten Mal hier.
Neben den vielen privaten Besuchern (ein Drittel kommt aus dem Ausland) habe auch die positive Entwicklung im Kongress- und Messegeschäft entscheidenden Anteil, so Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck.
Die Auswirkungen hat auch Gastronom Karl Krestel (Sudhaus, Meistersingerhalle, Hexenhäuschen) bemerkt. „2007 war für uns ein sehr gutes Jahr“, sagte er. „2008 erwarten wir noch mehr, weil da noch mehr Messen in Nürnberg stattfinden“.
„Aber um weiterhin erfolgreich zu sein, braucht es noch mehr Hotels im höherwertigen Bereich“, meint Fleck. Die Zahl der Gästebetten in Nürnberg ist seit 1996 um 19 Prozent auf 13500 gestiegen. Die Zahl der Übernachtungen nahm um 37 Prozent zu.
Immerhin: In letzter Zeit entstanden zwei neue Projekte: Neben dem „NH-Hotel“ (Bahnhofstraße, vier Sterne plus) steht jetzt das „Motel One“ genau gegenüber für Low-Budget-Gäste (Übernachtung ab 49 Euro).
»Die Leute sind so charmant«
Die Lehrerin Katja Brecht (34) aus dem Raum Heidelberg kommt immer wieder gerne nach Nürnberg. Nicht nur, weil ihr Freund jetzt hier lebt, „sondern auch weil es in dieser Stadt so viele schöne Ecken gibt und die Leute hier so nett und charmant sind. Schon allein den Christkindlesmarkt finde ich total gut, Aber man kann in der Stadt auch gut einkaufen, hat auch viele Ausgeh-Möglichkeiten bei den Lokalen“.
Beeindruckt vom Blick über die Altstadt
Ari Alakiuttu (40), Direktor eines High-Tech-Unternehmens in Espoo (Finnland) war mit Tochter Anna (9) „beeindruckt vom Blick von der Burg über diese wunderbare Altstadt. Die vielen alten Kirchen und Brunnen, so etwas haben wir ja nicht in unserem Land. Geschmeckt hat mir auch das Bier hier, Freunde, die hier leben, haben eine kleinen Biertest veranstaltet – also am besten fand ich das Kellerbier. Und jetzt werden wir auch noch die berühmten kleinen Bratwürste kennenlernen“.
»Ich hab’ schon zweimal an dem Ring gedreht«
Für die Angestellte Ute Kußmaul (33) aus Tübingen ist Nürnberg nicht nur größer, sondern auch schöner als die Heimatstadt: „So viele alte Gebäude sind zu bewundern. Ich habe schon zweimal den Goldenen Ring am Schönen Brunnen gedreht und mir was gewünscht. Auch die Fußgängerzone ist ein Erlebnis beim Shopping. Nur die Boxkampf-Veranstaltung in der Arena fanden mein Freund und ich nicht so toll, weil die Getränkeversorgung schlecht funktioniert hat.“
»Nürnberg hat die besterhaltene Altstadt«
Alexander Timofejev (50), Direktor der Orion-Art Production in Moskau, ist zum 6. Mal auf Besuch in Nürnberg, zeigte Ehefrau Marja sowie Mikhael Isaev (43) und dessen Gattin am Wochenende „die besterhaltene Altstadt Deutschlands. Es gibt hier so viele interessante alte Gebäude und Plätze, jedes Mal entdecke ich Neues. Bei uns ist Nürnberg vor allem als Stadt der Kriegsverbrecherprozesse bekannt. Dabei hat sie so viel Positives, auch beim Essen. Meine Freunde wollen noch die Bratwürstchen probieren“.
»Es ist so wenig Verkehr in der Innenstadt«
„Nürnberg ist eine der schönsten Städte Deutschlands“ finden der Brasilianer Luiz Salgado (30) und die Studentin Mascha Döbritz (23), die für ein Wochenende aus Marburg angereist kamen. „Es gibt hier so viele schöne Gebäude wie alte Kirchen und Brücken. Aber auch, dass so wenig Verkehr herrscht beim Bummeln in der Innenstadt finden wir sehr angenehm.“
cis/m.p.
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