Warnstreikwelle rollt über Bayern

MÜNCHEN - Mit Aktionen überwiegend in den bayerischen Ballungsräumen hat die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch ihre erste große Warnstreikwelle des laufenden Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst begonnen.
In München waren mehrerer städtische Krankenhäuser betroffen, in denen Mitarbeiter zeitweise die Arbeit niederlegten. Ein Notbetrieb sei aber überall aufrechterhalten worden, sagte der Verdi-Tarifexperte Norbert Flach.
Auch bei den Stadtwerken der bayerischen Landeshauptstadt beteiligten sich Mitarbeiter an Warnstreikaktionen. In Nürnberg war die städtische Telefonvermittlung stumm. Ebenso gab es nach den Verdi-Angaben eine symbolische Aktion beim dortigen bundeseigenen Wasser- und Schifffahrtsamt, zudem wurden Kliniken der Stadt bestreikt. In Fürth war der Betrieb von Kindertagesstätten stark eingeschränkt.
Krankenhäuser, städtisches Tiefbauamt, Klärwerk und Grünflächenamt gehörten in Augsburg zu den bestreikten Betrieben. In Würzburg blieben die Straßenbahnen bis zum Vormittag in den Depots. Flach ging von mehr als 10 000 Mitarbeitern aus, die sich den gesamten Tage über an Warnstreiks beteiligen sollten. Wegen der angespannten Verkehrslage bei teils winterlichen Straßenverhältnissen sei es den örtlichen Streikleitungen vorbehalten gewesen, über Aktionen bei den Winterdiensten zu entscheiden, ergänzte der Verdi-Tarifexperte. Bayernweit sollte es rund 200 Aktionen geben. Die Arbeitgeber kritisierten die Pläne.
Die Gewerkschaft fordert neben einer Gehaltserhöhung auch bessere Übernahmechancen für Auszubildende. Die gesamten Forderungen entsprechen nach ihren Angaben im Volumen fünf Prozent mehr Geld, die Arbeitgeber hätten noch kein Angebot für die bayernweit 172 000 Mitarbeiter der Kommunen und 9000 Beschäftigten beim Bund vorgelegt. (dpa)