Warnstreiks bei Metallern in Bayern: Das wird gefordert

Dingolfing/Bayern - In Bayern sollen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie heute ihre Arbeit früher als üblich beenden. Unter anderem wird die Spätschicht bei BMW in Dingolfing gemeinsam mit den ansässigen Kontraktlogistikern zweieinhalb Stunden früher Schluss machen, wie die Gewerkschaft IG Metall Bayern mitteilte.
Aufruf zum Streik in 36 Betrieben
Im Allgäu sollen sämtliche Schichten von AGCO Fendt, Robert Bosch und Liebherr Aerospace ihre Schichten drei beziehungsweise zwei Stunden früher beenden. An einigen Orten seien Kundgebungen geplant. Beschäftigte in 36 Betrieben seien zu Warnstreiks aufgerufen, im Mittelpunkt stünden Niederbayern und das Allgäu.
Die Gewerkschaft fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten bei einer Laufzeit von 27 Monaten nach neun Nullmonaten schrittweise 3,6 Prozent mehr.
Zähe Verhandlungen
Am Montag treffen sich die Spitzen der Metall-Tarifbezirke Bayern und Küste zur womöglich entscheidenden vierten Verhandlungsrunde. Die Sondierungsgespräche laufen den Beteiligten zufolge sachlich, aber zäh. "Auch die Arbeitgeber sind sehr daran interessiert, den Tarifkonflikt beizulegen. Wir suchen mit Engagement eine Lösung", sagt der bayerische IG-Metall-Chef und Verhandlungsführer Horst Ott: "Alle, die am Tisch sitzen, sind sich ihrer Verantwortung bewusst."
Die Tarifparteien der Tarifbezirke Bayern und Küste wollen am Montag gemeinsam versuchen, einen Pilotabschluss für bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie zu erreichen. Auf der Zielgeraden sei man noch nicht, sagt Ott. Es gebe ein paar Themen, wo eine Lösung allmählich in Sichtweite kommt. "Aber beim Kernthema Geld sind wir meilenweit auseinander."