Warnstreik: Feuerwehr legt Flughafen lahm

Weil 20 Mann die Arbeit niederlegten, ging nichts mehr – 27 Maschinen waren verspätet.
NÜRNBERG Flugausfälle, Verspätungen, überfüllte Abflughallen – Warnstreiks im öffentlichen Dienst legten gestern den Luftverkehr in Bayern fast lahm und stellten mehrere tausend Fluggäste auf eine harte Geduldsprobe. In Nürnberg legten 20 Mann der Flughafenfeuerwehr den Airport für rund zwei Stunden lahmgelegt.
Zwischen sechs und acht Uhr ging nichts mehr. Schuld daran waren 20 Beschäftigte der Flughafenfeuerwehr, die in dieser Zeit gestreikt hatten – ohne einsatzbereite Feuerwehr war aus Sicherheitsgründen kein Flugverkehr möglich. „Damit ist ein Flughafen so gut wie geschlossen“, so der Flughafen-Sprecher.
Insgesamt seien 27 Maschinen von dem Warnstreik betroffen gewesen: 13 Flugzeuge hätten mit Verspätungen von bis zu 90 Minuten abgehoben, 14 seien mit erheblicher Verspätung in Nürnberg gelandet. Auch nach Ende des Warnstreiks sei es noch zu Verzögerungen zwischen 30 und 45 Minuten gekommen, die sich den ganzen Tag über fortsetzten.
Grund für die Warnstreiks sind die stockenden Tarifverhandlungen: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen fünf Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber halten diese Forderung für zu hoch. In der letzten Woche waren die Verhandlungen in Potsdam deshalb ergebnislos vertagt worden, morgen sollen sie weitergehen.
Am Münchner Flughafen fielen wegen befristeter Arbeitsniederlegungen der Bodenverkehrsdienste 25 Flüge aus. Dort hatten am frühen Morgen rund 120 Mitarbeiter der Flugzeug-Abfertigung die Arbeit niedergelegt.