Walter Mixa: Im Namen des Vaters und des Sohnes

Pfarrer Gerhard Schlechta hat einige unschöne Tage hinter sich. In seiner Pfarrei im Altmühltal brodelt die Gerüchteküche. Hartnäckig hält sich die Behauptung, der 46-Jährige sei der leibliche Sohn des zurückgetretenen Augsburger Bischofs Walter Mixa.
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DIETFURT - Pfarrer Gerhard Schlechta hat einige unschöne Tage hinter sich. In seiner Pfarrei im Altmühltal brodelt die Gerüchteküche. Hartnäckig hält sich die Behauptung, der 46-Jährige sei der leibliche Sohn des zurückgetretenen Augsburger Bischofs Walter Mixa.

Getuschelt wird schon länger, freilich nur hinter vorgehaltener Hand. Doch ein Bericht im „Donaukurier“ heizte die Spekulationen Ende Juli an. Darin ging es auch um die Frage, warum sich Mixa ausgerechnet das Frauenkloster des schwäbischen Örtchens Fünfstetten als Domizil für den Ruhestand ausgesucht hat. In dem Artikel wird auf eine namentlich nicht genannte Frau verwiesen. Sie habe erzählt, dass der Geistliche Schlechta, der bis 2007 als Seelsorger in Fünfstetten lebte, „angeblich Mixas leiblicher Sohn sei“.

Seither wuchs der Druck auf den Pfarrer, der seit drei Jahren einen Pfarreienverbund bei Dietfurt an der Altmühl leitet. Jetzt wollten viele Gläubige wissen, was Sache ist. Ist ihr Pfarrer der heimliche Spross des zurückgetretenen „Skandal-Bischofs“?

Schlechta ging in die Offensive: Vorletzten Sonntag ließ er in allen sechs Gottesdiensten, die in seiner Pfarrei stattfanden, erklären: „Ich bin nicht der Sohn von Walter Mixa.“

Er findet es eine „Unverschämtheit“, was da verbreitet wird. Seine Mutter ist vor einigen Jahren verstorben. „Sie kann sich nicht mehr gegen die Gerüchte wehren.“ Seinen echten Vater verlor Schlechta früh – mit 12. Für den Geistlichen steht außer Frage, wer sein Erzeuger war. Allein wegen der Ähnlichkeit im Aussehen. „Meine Mutter hat Mixa nie persönlich kennengelernt.“ Schlechta meint, ganz genau zu wissen, wie die Behauptung in die Welt kam. Damals, als er noch in Fünfstetten arbeitete, standen einige Renovierungsarbeiten an. Und Mixa, zu diesem Zeitpunkt zuständiger Bischof, kam zu den Einweihungen. Grund genug für eine Frau aus der Gemeinde, einen familiären Zusammenhang zu wittern – und die Vermutung weiterzutragen. Schlechta stellte die Frau zur Rede. Zu spät – das Gerücht war in der Welt ...

Der 46-Jährige ist übrigens nicht der erste Pfarrer, der im Gottesdienst offiziell dementiert, Mixas Sohn zu sein. Auch sein Nachfolger in Fünfstetten, Wolfgang Woppmann, sah sich dazu gezwungen. Mal sehen, wer als nächster ins Visier der Spekulationen gerät. Zwischenzeitlich ist Mixa nach AZ-Informationen am Habsberg bei Velburg in der Oberpfalz gesichtet worden. Dort gibt’s eine Wallfahrtskirche. Und gewiss auch den ein oder anderen Pfarrer.

Julia Lenders

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