Waller-Alarm in Bayern!

Bis zu 150 Kilo und auch mal zwei Meter lang: Die riesigen Waller haben sich stark vermehrt, Experten sprechen von einer „Plage“. Deswegen sollen bald auch kleinere Exemplare geangelt werden dürfen.
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Schleimig und riesig: Die Waller sind vielerorts zum Problem geworden.
AZ Schleimig und riesig: Die Waller sind vielerorts zum Problem geworden.

MÜNCHEN - Bis zu 150 Kilo und auch mal zwei Meter lang: Die riesigen Waller haben sich stark vermehrt, Experten sprechen von einer „Plage“. Deswegen sollen bald auch kleinere Exemplare geangelt werden dürfen.

Sie können bis zu 150 Kilo schwer werden. Ihre Haut ist schleimig. Ihr Maul groß. Eine Schönheit sind Waller nicht, ganz klar. In Bayern sind die Riesenfische mehr und mehr zum Problem geworden: „Es gibt eine Wallerplage, die immer schlimmer wird“, erklärt Alfons Blank, Präsident des Fischereiverbandes Oberbayern.

Das Problem ist teils hausgemacht: Vor mehr als zehn Jahren wurden die Fische noch in verschiedenen Baggerseen eingesetzt. „Das war tödlich“, sagt der Experte. Die Waller würden sich „explosionsartig“ vermehren. Sie bringen laut Blank viele Junge zur Welt und haben nicht viele Feinde. „Das ist für kein Gewässer tragbar.“ Heute gäbe es Baggerseen, in denen zwei Meter große Exemplare ihre Bahnen zögen. Außer Großfischen wie Karpfen seien kaum mehr andere Fische dort zu finden. „Der Waller frisst alles raus.“ Durch Hochwasser hätten sich die Waller zudem in Flüsse verteilt.

Der Frisch frisst sogar Enten

Welche Gewässer sind besonders stark betroffen? Der Fischereiverbands-Präsident nennt die Amper bei Fürstenfeldbruck, einige Baggerseen in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau und Erding, den Inn im Bereich Mühldorf und Burghausen und den Unterlauf der Isar – etwa bei Plattling. Blank klagt: „Je größer der Waller wird, desto gieriger wird er.“ Er frisst sogar Enten. Und andere Fische, die aus Gründen des Artenschutz extra eingesetzt wurden. Schwimmern wird das Tier aber nicht gefährlich.

Weil sich die Waller so stark vermehrt haben, soll jetzt das so genannte Schonmaß wegfallen. Bislang durften sie nur entnommen werden, wenn sie größer als 70 Zentimeter sind. Doch diese Beschränkung soll bald aufgehoben werden. Petri Heil!

Julia Lenders

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