Walke: Erstaunt über Fürther Wundertüte
FÜRTH Die aktuell beste Abwehr der 2. Liga hat viele Gesichter: Allrounder Bernd Nehrig, Mega-Talent Edgar Prib, Kapitän Tommy Kleine, Mergim Mavraj – und Alex Walke. Mit der Salzburger Leihgabe, die Stammtorhüter Max Grün (Schienbeinbruch) im Kleeblatt-Kasten vertritt, hat Fürth noch nicht verloren.
Nun klopfen sie als Tabellendritter mal wieder vehement an die Erstliga-Tür. Dafür die Lorbeeren einzustreichen, ist Walke aber zu billig: „Wenn, muss man der ganzen Mannschaft ein Kompliment machen. Je mehr die Jungs vorne defensiv arbeiten, desto weniger haben wir hinten zu tun.” Und das ist bei fünf Gegentoren, nur Augsburg ist in der Rückrunde genauso stabil, eigentlich nichts.
"Hier geht’s jetzt um etwas. Da will ich dabei sein.”
Dabei war selbst für den erfahrenen Walke die plötzliche Langeweile im SpVgg-Strafraum nicht vorherzusehen. „In meinen ersten zwei Wochen hier ist so viel passiert, das habe ich noch nie erlebt”, spielt der gebürtige Oranienburger auf die Verletzungsseuche an, die sieben Stammkräfte dahingerafft hat. Umso mehr nötigt es dem 27-Jährigen Respekt ab, wie Büskens’ Rasselbande die Ausfälle kompensiert. „Das waren ja nicht irgendwelche Spieler, die ausgefallen sind. Aber das Trainer-Team hat den Kader sehr gut aufgestellt.” Wobei Walke fast noch mehr erstaunt, dass „jede Woche ein anderer die Kohlen aus dem Feuer holt.”
Tatsächlich scheint das Fürther Erfolgsgeheimnis nach dem Prinzip „wer will nochmal, wer hat noch nicht” zu funktionieren. Kaum meldeten sich die Angreifer Christopher Nöthe (Sehnenriss) und Kingsley Onuegbu (Knöchelbruch) ab, da erwachte Sorgenkicker Sercan Sararer aus seinem Phlegma. Zudem stach Leverkusen-Leihgabe Burak Kaplan mit seinen Toren gegen Cottbus und Bochum als Joker. Und Tayfun Pektürk, Torschütze zum 2:0 in Osnabrück, dürfte laut Walke auch nicht der letzte aus der zweiten Reihe gewesen sein, der auftrumpft. „Dass mal ein Junger reinkommt und mit seiner Unbekümmertheit glänzt, gibt’s auch bei anderen Klubs. Aber gleich drei oder vier wie hier, das ist schon sehr außergewöhnlich”, kann’s Walke kaum fassen.
Und deshalb verschwendet er an seinen Abschied im Sommer auch keinen Gedanken, sondern genießt den Augenblick. „Hier geht’s jetzt um etwas. Da will ich dabei sein.”
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