"Waldläufer" nach 90 Einbrüchen im Fichtelgebirge gefasst
Wunsiedel – 20 Einsatzkräfte haben im Fichtelgebirge den sogenannten "Waldläufer" gefasst. Er soll rund 90 Einbrüche verübt haben. Die Polizisten entdeckten den 61-Jährigen in seinem selbst gebauten Unterschlupf. Seit Anfang 2014 war der Mann rund um den Kornberg nahe Wunsiedel unterwegs. Wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten, war er bereits in Österreich als Einbrecher bekannt. 2010 hatte er dort mehr als 70 Mal eingebrochen, bevor er festgenommen wurde und für einige Monate ins Gefängnis musste.
In Oberfranken droht ihm nun ein ähnliches Schicksal - derzeit sitzt er in Untersuchungshaft. Im Fichtelgebirge brach er Fischer-, Jagd- und Skihütten auf sowie Wochenend- und Gartenhäuser. Er stahl vor allem Lebensmittel, Getränke, Kleidungsstücke und Werkzeuge. Bei den Ermittlern kam schnell der Verdacht auf, dass es sich um einen Einsiedler handeln musste, der sein Diebesgut zum Überleben in der Natur brauchte.
Lange suchte die Polizei vergeblich nach dem "Waldläufer", auch der Einsatz von Hubschraubern und Spürhunden blieb ohne Erfolg. Nach einem neuerlichen Einbruch am vergangenen Freitag in eine Fischerhütte stießen die Polizisten dank des Schnees auf Fußspuren des Mannes. Als sie ihn fanden, ließ er sich widerstandslos festnehmen. Den Wert seiner Beute schätzen Polizei und Staatsanwaltschaft auf 3000 Euro - weit größer war mit 10 000 Euro der Sachschaden, der bei seinen Einbrüchen entstand.
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