Vuvuzelas zu laut: Stadt verbietet WM-Tröten

Fans dürfen die kultigen Blasinstrumente nicht zum Fan-Fest mitbringen. Die Lärmwerte sind so hoch, dass es zu Schädigungen des Gehörs kommen kann
von  Abendzeitung

Fans dürfen die kultigen Blasinstrumente nicht zum Fan-Fest mitbringen. Die Lärmwerte sind so hoch, dass es zu Schädigungen des Gehörs kommen kann

NÜRNBERG Die Stadt tritt auf die Lärmbremse – für andere ist es die Spaßbremse! Zur Fußball-WM sind „Vuvuzelas“ verboten. Die lautstarken südafrikanischen Tröten dürfen nicht mit zum Fan-Fest auf der Wöhrder Wiese genommen werden. Und auch an anderen Public Viewing-Plätzen in der Stadt müssen die Fans wohl darauf verzichten, ihre Teams mit den etwa einen halben Meter langen Blasinstrumenten aus Plastik anzufeuern. Der Grund: Die Vuvuzelas sind zu laut! Das bayerische Gesundheitsministerium warnt vor Gehörschäden.

Gesundheitsministerium warnt vor Gehörschäden

„Wenn da einer kräftig reinbläst, fällt den Umstehenden das Trommelfell raus“, sagt Thomas Wehr. Er ist bei der Stadt für das Fan-Fest zuständig. Messungen haben ergeben, dass so eine Plastik-Tröte bis zu 127 Dezibel laut werden kann. Das ist lauter als eine Kettensäge (120 Dezibel) und kann zu bleibenden Schäden führen.

Wer eine der Tröten zu Hause hat, sollte sie dort liegen lassen. Vuvuzelas gelten zwar als der kultigste Fanartikel der WM 2010. Doch aufs Fan-Fest dürfen sie nicht mitgenommen werden. „Wir haben uns mit dem Veranstalter darauf geeinigt, dass dessen Sicherheitsdienst keinen Fan mit einer Vuvuzela auf die Wöhrder Wiese lässt“, erläutert Wehr. Wer’s trotzdem versucht, riskiert eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Auch der Verkauf der lautstarken Fanartikel auf dem und rund ums Public Viewing ist verboten.

Schon beim Confed-Cup gab's Klagen

„Beim dem Krach, den die produzieren, bekommen die Fans doch gar nichts mehr von den Spielen mit“, erinnert Wehr an den Confed-Cup vor einem Jahr. Schon damals gab es lautstarke Klagen von Spielern und TV-Zuschauern über die südafrikanische Sitte, das komplette Spiel zu überdröhnen.

Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder lehnt ein generelles Vuvuzela-Verbot zwar ab. Aber sein Ministerium sieht auch GesundheitsGefahren. Eine Sprecherin rät: „Gerade das Gehör von Kindern und Jugendlichen ist besonders empfindlich. Sie sollten bei lauten Veranstaltungen Ohrstöpsel dabei haben.“

Auch daheim müssen Vuvuzelas stumm bleiben

Auch auf der heimischen Terrasse oder beim gemeinsamen Fußballschauen in der Kneipe und im Biergarten gilt faktisch ein Vuvuzela-Verbot. „Die Lärmgrenzwerte müssen auch hier eingehalten werden“, erläutert WM-Experte Wehr. Heißt: Gebremster Spaß, die lauten Vuvuzelas müssen auch hier stumm bleiben!

Michael Reiner

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