Vorteil Ice Tigers?
DEL-Playoffs: Vor dem fünften, entscheidenden Spiel heute in Hannover spricht einiges für ein Weiterkommen der Nürnberger. Die AZ hat die Gründe für einen Erfolg aufgelistet
NÜRNBERG Der „Alpenvulkan“ köchelt doch noch. Drei Viertelfinal-Spiele lang hatte Hannovers Trainer Hans Zach auf seine Psycho-Tricks verzichtet. Aber seit dem 4:1 der Thomas Sabo Ice Tigers am Montag, das der Truppe von Andreas Brockmann die alles entscheidende Partie fünf heute in Hannover (19.30 Uhr, Sky live) sicherte, qualmt er wieder.
Zach stänkert gegen die Schiedsrichter
Schuld an der Pleite waren laut Zach nur die Schiedsrichter. Er habe, polterte der 61-Jährige, ein gutes Spiel seines Teams gesehen, „bis die Schiedsrichter eingegriffen haben. Es ist schade, dass es da keine einheitliche Linie gibt.“
Eine abenteuerliche Analyse. Allerdings zeigen Zachs Attacken, dass in Hannover – nachdem er im Generationen-Duell mit seinem Tölzer Landsmann Brockmann (43) einen 2:0-Vorsprung verspielt hat – die Angst umgeht. Vorteil Nürnberg? Möglich, zudem zusätzlich einiges dafür spricht, dass die Tiger den dritten Halbfinaleinzug nach 1999 und 2007 schaffen könnten.
Das Powerplay: Bislang die größte Schwäche der Tiger. In 56 Spielen der Hauptrunde kamen sie bei 289 Überzahlsituationen nur auf 39 Tore, eine Quote von 13,49 Prozent, der Liga-Minusrekord! In den Playoffs haben sie dieses Manko abgelegt. Beim 4:1 eröffneten Kapitän Shane Peacock und Brad Leeb in Überzahl den Torreigen. Brockmann: „Für uns waren heute die zwei Tore im Powerplay entscheidend, eigentlich unsere große Schwäche.“
Hannover-Keeper Scott "wird langsam müde"
Die Torhüter: Tigers-Goalie Patrick Ehelechner, gerade zum DEL-Star des Jahres gewählt, hat die Form seines Lebens. Selbst die Pause, als Brockmann im dritten Spiel (5:2) Jimmy Waite den Vorzug gab, hat den 25-Jährigen stärker gemacht. „Heute habe ich mich auf jeden Schuss so konzentriert, als ob es mein letzter wäre“, kommentierte Patrick sein famoses Comeback in den „Nürnberger Nachrichten“. Dagegen wirkt Hannovers vormals überragender Schlussmann Travis Scott überspielt. „Er wird langsam müde“, sagt Brockmann.
Die Bilanz: spricht für die Tiger. Von acht Partien, inklusive Viertelfinale, haben sie fünf gewonnen. Ähnlich wie beim letzten Halbfinaleinzug der Nürnberger 2007. Auch damals lagen Zachs Skorpione 2:0 vorne – und schieden aus. Der Rest ist Geschichte. Die Tiger scheiterten erst im Finale an Mannheim. K. Kaufmann
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