Vor der Polizei: Mutter ohrfeigt Tochter (9)
Weil die Kleine geklaut hatte, rutschte ihr in Rage die Hand aus – dafür setzte es 30 Stunden Strafarbeit
NÜRNBERG Die Tochter klaut, doch die Mutter muss deswegen vor Gericht: Die Hausfrau Anna B. (38, Name geändert) war über die Tat der Neunjährigen derart in Rage geraten, dass sie der Kleinen eine saftige Watsch’n gab – vor den Augen der Polizei. Wegen Körperverletzung war die Mutter jetzt am Nürnberger Amtsgericht angeklagt.
„Ich geb’s ja zu, mir sind die Sicherungen durchgebrannt“, sagte sie zerknirscht. „Meine Kleine hat’s ja schon ein paar Mal gemacht, obwohl ich es ihr verboten habe. Hausarrest und Mathe-Strafarbeit haben auch nichts genützt.“ Und so kam wieder einmal ein Anruf von der Polizei-Inspektion West, dass die Tochter in der Norma etwas stibitzt hatte: Kitkat-Riegel für 5,87 Euro. Und dass die Mutter das Kind abholen könne. „Die Kleine ist schon zusammengezuckt, als die Mutter total aufgebracht hereinkam“, sagte ein Polizist. „Und dann hat’s gescheppert.“
„Die Wut ist verständlich, aber hauen Sie öfters hin?“, fragte Richterin Ute Kusch. Anna B. verneinte: „Es hat mir auch so leid getan, da hab’ ich ihr als Trost ein Meerschweinchen gekauft“. Das Verfahren wurde gegen 30 Stunden Strafarbeit eingestellt. cis
- Themen:
- Polizei