Vor dem Einsatz bei den Ösis: Psycho-Training für Bayerns Polizisten
Die bayerische Polizei wird von speziell ausgebildeten Verhaltenstrainern auf ihren EM-Hilfseinsatz in Österreich vorbereitet. Schon jetzt freue man sich auf die Zusammenarbeit, teilte der Präsident der Bereitschaftspolizei mit: Ganz so verschieden sei die Mentalität ja nicht.
„Wir freuen uns auf die Fans“, sagte Franz Ruf, Sicherheitsdirektor des Bundeslandes Salzburg. „Gegen einige wenige, die nicht in friedlicher Absicht kommen, werden wir konsequent vorgehen und ihnen die Rote Karte zeigen.“ Bei der EM seien in der Alpenrepublik 27 000 Polizisten im Einsatz, 1100 davon kämen aus insgesamt 19 anderen Ländern – darunter Spanien, Griechenland, Russland und Polen. Der Großteil der ausländischen Ordnungshüter - nämlich 850 Beamte – komme aus Deutschland.
Ein Teil der insgesamt 485 entliehenen Beamten werde zuvor von speziell ausgebildeten Verhaltenstrainern der Polizei auf die große Herausforderung vorbereitet, berichtete Leiter Manfred Langer vom Zentralen Psychologischen Dienst der Polizei.
Die aus Bayern entsandten Beamten würden in Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt eingesetzt, berichtete der Präsident der bayerischen Bereitschaftspolizei, Karl-Heinz Spörl. In Österreich seien zudem Polizisten aus Nordrhein-Westfalen im Einsatz, während Hessen und Baden-Württemberg Polizisten zum EM-Einsatz in die Schweiz schicken.
Jede entsandte Einsatzgruppe der bayerischen Polizei wird den Angaben zufolge von mindestens einem österreichischen Kollegen begleitet. Im Gegensatz zur blau uniformierten Polizei in Österreich werden die bayerischen Beamten in ihren grünen Einsatzanzügen auftreten und Dienstpistole sowie Schlagstock bei sich tragen, erläuterte Spörl. Er sei überzeugt, dass die Zusammenarbeit bestens laufen werde. „Denn ganz so verschieden ist die Mentalität in Österreich und Bayern nicht.“
Ruf kündigte eine Wiederaufnahme selektiver Grenzkontrollen während der EM an. Die Polizei werde während der Spiele in Österreich nach der „3D-Philosophie“ vorgehen, die Dialog, Deeskalation und wenn nötig Durchsetzung vorsehe. Er sei zuversichtlich, dass die Sicherheitsaufgaben bei der EM als der weltweit drittgrößten Sportveranstaltung in gemeinsamer Anstrengung zu meistern seien.
Die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz beginnt am 7. Juni, das Endspiel findet am 29. Juni in Wien statt. (dpa)
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