Von Polizisten erschossen: Eltern klagen an

Die Nürnberger Justiz übernimmt jetzt den Fall des getöteten Regensburger Studenten Tennessee Eisenberg
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Sein Tod wird jetzt in Nürnberg verhandelt: Tennessee Eisenberg.
Thomas Gaulke Sein Tod wird jetzt in Nürnberg verhandelt: Tennessee Eisenberg.
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Die Nürnberger Justiz übernimmt jetzt den Fall des getöteten Regensburger Studenten Tennessee Eisenberg

NÜRNBERG/REGENSBURG Im bundesweit Aufsehen erregenden Fall des von Polizisten getöteten Regensburger Studenten Tennessee Eisenberg (24) hat die Familie des Opfers jetzt Beschwerde eingelegt. Ein entsprechendes Schreiben des Anwalts von Eisenbergs Mutter ging inzwischen beim Generalstaatsanwalt in Nürnberg ein. Die Beschwerde richtet sich gegen die Einstellung der Ermittlungen gegen zwei Regensburger Polizeibeamte.

Die Staatsanwaltschaft Regensburg hatte vor den Weihnachtsfeiertagen darauf verwiesen, dass die Polizisten in Notwehr auf Eisenberg geschossen hätten. Die insgesamt 16 Schüsse seien „erforderlich und situationsbezogen geboten“ gewesen (AZ berichtete).

 Die Anwälte der Hinterbliebenen hatten bereits zu diesem Zeitpunkt angekündigt, gegen die Einstellung Beschwerde einzulegen. Sie sehen keine Notwehrsituation und verlangen Anklagen gegen die Polizisten wegen Totschlags beziehungsweise Körperverletzung. Falls die Beschwerde beim Generalstaatsanwalt erfolglos bleibt, könnte ein Klage-Erzwingungsverfahren beim Oberlandesgericht Nürnberg eingeleitet werden.

Nach Angaben eines Justizsprechers ist aber noch unklar, wie lange die Bearbeitung des Falls bei der Generalstaatsanwaltschaft dauert. Bislang sei die Beschwerde auch noch nicht begründet worden. Erst wenn diese Begründung nachgereicht wird, könne beurteilt werden, was in dem Verfahren noch getan werden muss.

Der Student war am 30. April in seinem Haus erschossen worden. Er hatte mit einem Messer seinen Mitbewohner bedroht, der die Polizei verständigte.

Insgesamt acht Beamte konnten den jungen, noch immer mit dem Messer bewaffneten Mann weder mit zwei Kartuschen Pfefferspray noch mit einem Schlagstock überwältigen.

Daraufhin wurde er durch mehrere Polizeikugeln schwer verletzt, die Kugeln trafen ihn in den Arm, in die Beine, in den Rumpf, einer der letzten Schüsse traf ihn ins Herz. Er starb noch am selben Tag in einem Regensburger Krankenhaus.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.