Von grenzenloser Klassik zu den „Shtetl-Superstars“
NÜRNBERG - Konzerte und Tanz im Fürther Kulturforum beim „Intermezzo“des Klezmer-Festivals: ein Überblick.
Den Status als Familienfest mit stilgerecht emotionaler Beschallung haben die Veranstalter des Internationalen Klezmer Festivals in Fürth systematisch aufgebrochen. Es durfte etwas mehr sein. Inzwischen gilt der Traditions-Treff in Fürth als Adresse, wo auch die jeweils aktuellste Entwicklung dieses besonderen Sounds ihr Forum findet. Weil die zehntägige Klangwolke der optimistischen Melancholie aus Kostengründen wieder zum Zwei-Jahres-Rhythmus zurückkehren musste, erfand Kulturamts-Leiterin Claudia Floritz für den Brückenschlag ein Wochenend-„Intermezzo“. Vom 6. bis 8. März hält es im Kulturforum in sieben Konzerten und Tanz-Aktionen das Interesse warm für das, was im März 2010 wieder kolossales Zehn-Tages-Format bekommt.
Wie die Entwicklung der Klezmorim-Szene, die sich schon lange am Jazz anlehnt und inzwischen gerne von der „Weltmusik“ nascht, auch Sinnbild dieses Festivals ist, zeigt der Auftritt von David Orlowskys Trio. 2005 kam es mit Klarinette, Gitarre und Kontrabass als „Geheimtipp“, 2009 zum (bereits ausverkauften) „Intermezzo“-Eröffnungskonzert bringt es im Gepäck den Echo-Preis 2008 für „Klassik ohne Grenzen“ mit.
Bessere Karten-Chancen für das italienisch-ungarische De Cecco-Jeszensky-Duo (Fr., 22 Uhr), die ukrainische Brassband Konsonans Retro mit dem deutschen Klarinettisten Christian Dawid (Sa., 20 Uhr), das Trio Oytref (So., 11 Uhr) und das Aachener Quartett Dance of Joy (So., 19.30 Uhr), das für Improvisations-Artistik gefeiert wird.
Dazwischen für alle, die bei solcher Gefühls-Musik nicht sitzen bleiben können, ein Klezmertanz-Schnupperkurs mit Klezmaniaxx (Sa., 18 Uhr) und die Fortsetzung der im Vorjahr erfundenen „Klezmer-Disko“ unter „Shtetl Superstars“ (Samstag, 22 Uhr). D.S.
Infos: www.klezmer-festival.de – Tel. 974-1685
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