Volldampf-Finale
NÜRNBERG - Ringen: Nur ein Sieg rettet die Nürnberger. Dafür kommt Weltklassemann Joel Romero, Silbermedaillen-Gewinner mit Kuba 2000 in Sidney, zur neuen Saison. Sportdirektor Fred Pscherer: "Wir gehen volles Risiko, denn wenn wir verlieren, war's das."
Am Samstag (18.45 Uhr) greifen die Johannis-Ringer im Kampf gegen den Tabellen-Vorletzten Nendingen nach dem wohl letzten Strohhalm im Abstiegskampf. „Wir gehen volles Risiko“, gibt sich Sportdirektor Fred Pscherer kämpferisch, „denn wenn wir verlieren, war’s das.“ Bisher stehen die Grizzlys punktlos auf dem letzten Rang der Tabelle, und auch abseits der Matte hat der Traditionsverein zu kämpfen.
Neues Führungs-Quartett bei den Grizzlys
Nachdem Abteilungsleiter Udo Schmitt wegen der „verbummelten“ Lizenzen für die Neuzugänge Horvath, Virag und Valentir im September seinen Hut nahm (AZ berichtete), leitete ein Krisenstab kommissarisch die Geschicke des Vereins. Jetzt ist mit Guido Fischer (Abteilungsleitung), Herbert Feuchtinger (Finanzen), Yvonne Schmidt (Geschäftsstelle) und Pscherer ein neues Führungs-Quartett gefunden. „Die Verantwortung lastet nicht mehr auf den Schultern einer einzelnen Person“, so Pscherer, „die Aufgaben sind genau definiert.“
Einbußen von rund 30.000 Euro durch fehlende Zuschauereinnahmen und ausbleibende Sponsorengelder haben die Grizzlys bei einem Etat von 100.000 Euro „einen gewaltigen Schritt zurückgeworfen“, doch Pscherer ist zuversichtlich: „Wir wollen auch in Zukunft in der Bundesliga ringen.“ Die Vorbereitungen für die neue Saison laufen bereits - noch zweigleisig. „Nach dem Wochenende wissen wir, wohin die Reise geht“, so Pscherer.
Große Sause?
Einen Hochkaräter konnte der Sportdirektor bereits ins Boot ziehen: Mit dem Kubaner Joel Romero geht immerhin der Silbermedaillen-Gewinner von Sydney 2000 künftig für die Grizzlys auf Punktejagd. Mit Tim Schleicher soll auch das Nürnberger Aushängeschild gehalten werden. „Es hat bereits Gespräche gegeben“, verrät Pscherer, „Tims Entscheidung fällt zum Ende der Saison.“ Es soll ein versöhnlicher Abschluss für Fans und Athleten werden, und so verspricht Pscherer für den letzen Kampftag am 6. Dezember eine „große Sause. So oder so.“ Maja Kolonic
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