Volkskrankheit Diabetes
Experten schätzen, dass bis zu vier Millionen Deutsche nicht wissen, dass sie zuckerkrank sind. Screening-Aktion bei 113 Nürnberger Ärzten
NÜRNBERG Als Wohlstandsplage Nummer 1 bezeichnen Gesundheitsexperten die Zuckerkrankheit Diabetes! Am Sonntag, 14. November, findet der von den Vereinten Nationen vor vier Jahren ausgerufene Weltdiabetestag statt, der auf die Risiken der oft im verborgenen lauernden Erkrankung aufmerksam machen soll. Daher ruft die Vereinigte IKK gemeinsam mit der Deutschen Diabetesstiftung und dem Hausärzteverband am 15. November zu Gesundheits-Tests auf. In Nürnberg sind 113 Hausärzte beteiligt.
„Wir möchten Menschen für das Risiko sensibilisieren und sie zu einem gesünderen Lebensstil motivieren“, erklärt Harald Kiefer, Regionaldirektor der Vereinigten IKK in Nürnberg.
Tückische Krankheit
Das Tückische an dieser Krankheit: Sie lauert oft jahrelang im Verborgenen, ohne dass die Betroffenen es bemerken! Derzeit leiden knapp sieben Millionen Menschen in Deutschland unter dem Diabetes Typ 2, auch Diabetes mellitus genannt. Die Dunkelziffer bei Erwachsenen schätzen Experten auf weitere drei bis vier Millionen!
Die Symptome sind vielfältig: Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Leistungsabfall, extremer Durst, Austrocknen des Körpers, häufiges Wasserlassen und Harnweg-Infekte, schlecht heilende Wunden, Sehstörungen. Diabetes ist häufig begleitet von Bluthochdruck und Potenzstörungen.
Kohlenhydrate können nicht verwertet werden
Bei Diabetes kann der Körper Kohlenhydrate (u. a. Zucker) nicht mehr verwerten Dadurch erhöht sich der Blutzucker-Spiegel, was die Arterien verkalken lässt. Die drastischen Folgen: Verlust von Gliedmaßen, die schlecht durchblutet werden, Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung oder Nierenversagen.
Diabetes bedeutet für Betroffene und deren Familien eine lebenslange Belastung. Da Diabetiker 95 Prozent ihrer Versorgung selber leisten müssen, ist es besonders wichtig, dass sie an ihre Bedürfnisse angepasste, hochwertige Diabetesschulungen durch qualifizierte Fachkräfte erhalten.
Durch eine Umstellung des Speiseplans können Diabetiker dazu beitragen, dass sie länger von der täglichen Insulinspritze verschont bleiben und Spätfolgen vermeiden.
Wichtig: Früherkennung
Daher ist es wichtig, Diabetes früh zu erkennen. Hausärzte, die am Hausarzt-Programm der Vereinigten IKK teilnehmen, bieten am 15.November spezielle Screening-Bögen in ihrer Praxis an. Mit denen kann man abschätzen, wie hoch das Risiko des Patienten ist, in den nächsten zehn Jahren an Diabetes zu erkranken. Im Gespräch gibt der Arzt Tipps, wie sich das Risiko senken lässt. IKK-Versicherte, die beim Hausarzt-Programm eingeschrieben sind, bekommen die Praxis-Gebühr erstatt. Alle anderen – auch Versicherte anderer Kassen – zahlen regulär die Praxisgebühr. Der Test ist dann aber für alle kostenlos.
Welche Hausärzte am Hausarzt-Programm der Vereinigten IKK teilnehmen, erfahren Sie unter www.hausarzt-suche.de (Vereinigte IKK anklicken).
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