Volksfest-Knigge: Dirndl-Codes, Bierzeltregeln und Benimm-Tipps im Überblick

Alles, was Sie fürs Volksfest wissen müssen: Dresscode, Schleifenregeln, Bier-Etikette und Verhaltenstipps für einen gelungenen Auftritt im Festzelt.
von  Chris Sternitzke
Spaß, gute Laune und Musik – das Herz des Volksfestes.
Spaß, gute Laune und Musik – das Herz des Volksfestes. © AdobeStock

Tracht ist Macht

Die Wahl der Kleidung fürs Volks-fest ist eindeutig: fesches Dirndl und rustikale Lederhose. Billige Lederhosen aus Kunstleder oder sogar Polyester enttarnen einen sofort als Touristen. Gleiches gilt, wenn Frau durch quietschbunte, billige, mit Steinchen verzierte Dirndl aussieht wie ein Funkenmariechen. So bequem Sneaker auch sein mögen, sie gehören nicht zur Tracht, die einen traditionellen Anspruch hat.

Echtes Dirndl und Lederhose – Tradition statt Touristenlook.
Echtes Dirndl und Lederhose – Tradition statt Touristenlook. © AdobeStock

Es gibt nur die Maß

Im Festzelt ist das Getränk der Wahl eine Maß Bier – gesprochen: Mass. Man bestellt dann auch nicht ein Bier oder ein Helles, sondern schlichtweg "eine Mass". Auf die Idee, eine Halbe oder ein kleines Bier zu verlangen, sollte man erst recht gar nicht kommen. Auch wenn vielleicht auf der Karte Prosecco oder Cocktail stehen mögen, sollte man die Finger davonlassen, die Getränke gehören nicht ins Bierzelt.

Süße Botschaften auf Lebkuchenherzen – ein Stück Volksfest zum Mitnehmen.
Süße Botschaften auf Lebkuchenherzen – ein Stück Volksfest zum Mitnehmen. © AdobeStock

Schlechte Laune zu Hause lassen

Tanzen, schunkeln und singen gehören zu einem zünftigen Volks-fest einfach dazu. Grantler, die sich im Bierzelt daran stören, wenn die Nachbarn auf den Bänken tanzen, sind fehl am Platz. Trumpf ist auch, textsicher bei den wichtigsten Bierzeltliedern zu sein: allen voran bei "Ein Prosit", das gefühlt 50-mal an einem Abend gespielt wird. Die Tonlage ist dabei egal – falsch singen gibt es nicht.

Ohne Trinkgeld keine Freude – Bedienungen merken sich alles.
Ohne Trinkgeld keine Freude – Bedienungen merken sich alles. © AdobeStock

Geiz ist alles andere als geil

Die frische Maß, die die Bedienung mit ihren starken Armen gleich nach der Ankunft im Bierzelt bringt, ist etwas Herrliches. Knausern beim Trinkgeld geht überhaupt nicht. Neben den starken Armen haben Bedienungen auch ein gutes Gedächtnis. Sie werden den Tisch künftig meiden, sollte man auch noch so durstig sein. Gegessen wird von der Bierzeltküche oder den Ständen – die eigene Brotzeit mitzunehmen ist ein No-Go.

Reisst's eich zam

Der ein oder andere überschätzt seine Biertoleranz schon einmal an einem langen Volksfestabend. Tunlichst vermeiden sollte man aber, auf der Bierbank einzuschlafen. Bekommt das der Sicherheitsdienst spitz, ist der Abend im Zelt beendet. Auch bei Wildbieseln wird keine Gnade gekannt und Strafen aus-gesprochen.

Flirten und Tradition – das Volksfest hat seine eigenen Zeichen.
Flirten und Tradition – das Volksfest hat seine eigenen Zeichen. © AdobeStock

Auf die Dirndl – Codes achten

O’bandln, das Flirten, gehört für viele auf dem Volksfest dazu. Einen Aufschluss über den Beziehungsstatus von Frauen verrät die Art, wie sie ihre Dirndlschleife gebunden haben. Sitzt die Schleife auf der rechten Seite, ist die Trägerin vergeben. Sitzt sie links, ist die Frau noch zu haben. Wer seine Schürze hinten zubindet, ist verwitwet oder eine Bedienung. Die mittige Schleife tragen vor allem junge Frauen.

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