Vier Störche hatten Heimweh

Ein Storchenpaar ist frühzeitig aus seinem Winterdomizil in Spanien in die bayerische Heimat zurückgekehrt. Sein Nest hat es schon wieder bezogen - und ist in guter Gesellschaft.
von  dapd
Störche kehren immer wieder zu ihren alten Nestern zurück.
Störche kehren immer wieder zu ihren alten Nestern zurück. © dpa

Hilpoltstein - Die ersten Störche sind von ihrem Winterquartier nach Bayern zurückgekehrt. In Rudelstetten im Landkreis Donau-Ries und im fränkischen Aischtal habe je ein Paar wieder sein Nest bezogen, sagte die Weißstorchbeauftragte des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV), Oda Wieding, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd in Hilpoltstein.

Wieding geht davon aus, dass es sich bei einem der Pärchen um Tiere handelt, die den Winter nicht in Afrika verbracht haben, sondern in Spanien. Einige Vögel hätten sich angewöhnt, nicht bis auf den benachbarten Kontinent zu fliegen, sondern auf dem Weg dorthin zu überwintern. Bei den anderen beiden Tieren handle es sich vermutlich um sogenannte Winterflüchter, die „nur hier verschwinden, wenn es so richtig scheußlich wird“ und dann wegen des milderen Klimas einige Wochen etwa am Bodensee oder im Elsass verbrächten.

 

Wieding zufolge bleiben zunehmend Nester ganzjährig belegt. „Wir haben eine ganze Menge Tiere in Bayern, die hier überwintern“, sagte sie. „Das nimmt die letzten Jahre erst zu.“ Dabei handelt es sich der Storchenbeauftragten zufolge überwiegend um Vögel aus europäischen Zuchtstationen, etwa am Bodensee, im Elsass oder in der Schweiz. Dort wurde es den Tieren aus Sicherheitsgründen abgewöhnt, den Winter anderswo zu verbringen.

„Die Kälte macht den Vögeln nichts aus“, betonte Wieding. So lange es freie Stellen für die Futtersuche gebe, könnten sich die Tiere auch ernähren. Zudem kämen Störche auch mal zwei Wochen ohne Futter aus. Allerdings sei der Eingriff in die Natur „kritisch zu sehen“, gab die LBV-Expertin zu bedenken. So hätten die gezüchteten Störche auch „schlechte Verhaltensweisen“ und kümmerten sich teilweise nicht ausreichend um den Nachwuchs. Besser als eine Züchtung von Weißstörchen ist nach Wiedings Ansicht der Schutz der natürlichen Lebensräume.

Ihr zufolge ist der LBV dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer genau über die Lage an den bayerischen Weißstorchennestern informiert. Jeder Standort werde von einem Betreuer beobachtet, der dem Verband über die Tiere informiere.

 

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