Vier Millionen Euro! So viel kostet uns der Bibber-Winter

Die 550 Mitarbeiter des Straßendienstes müssen zurzeit täglich 2400 Kilometer im Stadtgebiet räumen.
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Über 20 solcher Räumfahrzeuge sind in der Stadt Nürnberg im Einsatz – sie machen die verschneiten Straßen zwischen 5.30 Uhr und 1 Uhr Nachts frei.
10nach8 2 Über 20 solcher Räumfahrzeuge sind in der Stadt Nürnberg im Einsatz – sie machen die verschneiten Straßen zwischen 5.30 Uhr und 1 Uhr Nachts frei.
Im Salzlager: Norbert Koch (49) von der Straßenreinigung. Im Winter teilt er unter anderem auch den Räum- und Streudienst ein.
Berny Meyer 2 Im Salzlager: Norbert Koch (49) von der Straßenreinigung. Im Winter teilt er unter anderem auch den Räum- und Streudienst ein.

Die 550 Mitarbeiter des Straßendienstes müssen zurzeit täglich 2400 Kilometer im Stadtgebiet räumen.

NÜRNBERG „Hast du kein anderes Hobby?“, frotzeln die Freunde von Norbert Koch. Gestern hat er um ein Uhr nachts angefangen zu arbeiten, um 15 Uhr ist er immer noch im Dienst – weil Winter ist. Denn Norbert Koch organisiert als Leiter des Bereichs Straßenreinigung den Winterdienst der Stadt.

2400 Kilometer müssen im Stadtgebiet geräumt werden. „Das ist die Strecke Nürnberg- Flensburg und zurück“, sagt er. Geräumt muss diese Strecke wochentags von 5.30 Uhr bis 1 Uhr sein. Am Wochenende sogar rund um die Uhr. Denn die „Räumzeiten“ richten sich nach dem Pendlerverkehr und den Fahrzeiten der VAG-Busse und Nightliner. Die Kosten des Bibber-Winters: vier Millionen Euro – deutlich mehr als im letzten, milden Winter.

Damit Nürnbergs Straßen auch im momentanen Bibber-Winter geräumt sind, hat Norbert Koch über 20 große Räumfahrzeuge und 550 Mitarbeiter zur Verfügung. Die sind bei Schnee-Vorhersage in Rufbereitschaft. Kommt der Schnee, heißt es: bei Anruf schippen! Los geht es dann schon um zwei Uhr Nachts. Und am Spätnachmittag, bei weiterem Schneefall, müssen die SÖR-Mitarbeiter („SÖR“ steht für Service Öffentlicher Raum) noch mal ran. „Wir schieben momentan geschätzte 15000 Überstunden vor uns her. Und das ist nur im Stadt-Bereich innerhalb des mittleren Rings“, sagt Norbert Koch. „Alleine auf die Kraftfahrer entfallen davon rund drei- bis viertausend Stunden.“ Denn die verteilen mit ihren großen Fahrzeugen auch das Streusalz auf den Straßen. Davon verbraucht Nürnberg in einem strengen Winter zwischen 4500 und 6000 Tonnen, schätzt Norbert Koch.

Die Tonne Salz kostet zwischen 65 und 90 Euro. Im Frühjahr gibt’s das von Salzbergwerken gewonnene Steinsalz günstiger. Denn auch hier gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage, weswegen sich die Stadt in jedem Frühjahr mit 5000 bis 6000 Tonnen Salz eindeckt. Diesen Winter kommen noch 1100 Tonnen in den nächsten Wochen dazu: Die Stadt hat nachgeordert, damit die Nürnberger weiter sicher fahren können. Martin Mai

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