Vier Männer wegen Betrugs mit Arznei-Rechnungen vor Gericht

Sie sollen die Apothekenpflicht für Medikamente umgangen und zahlreiche Rechnungen gefälscht haben. Schaden für die Krankenkassen: fast zehn Millionen Euro.
dpa |
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Der durch den mutmaßlichen Betrug für die Krankenkassen entstandene Schaden beläuft sich laut Anklage auf mehr als 9,8 Millionen Euro.
Der durch den mutmaßlichen Betrug für die Krankenkassen entstandene Schaden beläuft sich laut Anklage auf mehr als 9,8 Millionen Euro. © Daniel Karmann/dpa
Nürnberg

Sie sollen Krankenkassen über Monate systematisch mit gefälschten Arzneimittelrechnungen um rund 9,8 Millionen Euro betrogen haben: Drei Männer im Alter von 39 bis 65 Jahre stehen seit Mittwoch wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor dem Landgericht in Nürnberg. Ein 42-Jähriger ist zudem wegen Beihilfe zum Betrug angeklagt. 

Die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg wirft den Männern ein ausgeklügeltes Betrugssystem vor.

Anklage: Apothekenpflicht bewusst umgangen

Zwei der Angeklagten sollen mit einer Nürnberger Firma schwer kranke Patienten mit hochpreisigen Medikamenten versorgt haben, die in Deutschland apothekenpflichtig sind. Diese Arzneimittel dürfen also nur von Apotheken verkauft werden. Dazu zählen etwa alle verschreibungspflichtigen Mittel. Diese rechtliche Vorgabe soll unter anderem die korrekte Einnahme der Medikamente durch die Patientinnen und Patienten sicherstellen. 

Angeklagte sollen Rechnungen gefälscht haben

Zusammen mit den beiden anderen Angeklagten, ein Inhaber und ein Beschäftigter bei einer Apotheke, sollen die Männer die Apothekenpflicht bewusst umgangen und die Medikamente direkt an ihre Kunden geliefert haben. Um dies trotzdem bei den Krankenkassen abrechnen zu können, sollen die Angeklagten das Ganze mit gefälschten Apothekenrechnungen verschleiert haben.

Die zwischen Januar 2018 und August 2019 zu Unrecht bei den Krankenkassen beantragten Leistungen summieren sich laut Anklage auf mehr als 9,8 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft strebt in dem Prozess die Einziehung der Summe als Wertersatz an. Für das Verfahren sind elf weitere Termine bis zum 23. Januar 2026 geplant.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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