Verwunschener Freistaat: Bayerns sagenhafte Landschaften
Bayern ist schön - das steht wohl außer Frage. Doch es ist ebenso schaurig - und das zeigt nun ein äußerst gelungener Bildband, der faszinierende Aufnahmen des fränkischen Natur-Bloggers und Fotografen Mirko Fikentscher mit fesselnden Texten von Autorin Marianne Huber vereint: "Bayerns sagenhafte Landschaften. Zwischen Mythos und Magie".
Kostprobe gefällig? Einverstanden! Doch um den Leser nicht sofort zu verstören, folgt eine uralte Geschichte mit nahezu modernem Happy-End: 150 Stufen führen hinauf zur Burgruine Weißenstein im Steinwald (Oberpfalz), Schauplatz einer legendären Burg-Romanze.

Der Schlossherr hatte sich mit einer bezaubernden Jungfrau verlobt, die er heiraten wollte, wenn er siegreich von den Kreuzzügen im Heiligen Land zurückkehrte. Verheerend für das junge Glück: Der Edelmann geriet in türkische Gefangenschaft - und zwar viele, viele Jahre lang. Seine Braut verlor die Zuversicht, wollte aber auch keinen anderen ehelichen - und begab sich nach Waldsassen, um dem örtlichen Kloster beizutreten.
"Bayerns sagenhafte Landschaften": Faszinierende Geschichten und Bilder
Doch just an dem Tag, als die junge Frau ihr Gelübde ablegen wollte, galoppierte ein Ritter durch die Klosterpforte: der Herr von Weißenstein! Nun ja, der Abt des Klosters änderte daraufhin rasch seine Taktik und vermählte die beiden. Und wenn sie nicht gestorben sind - Sie wissen schon...

Romantisch, oder? Aber Achtung: Bei weitem nicht alle Freistaat-Sagen gehen so gut aus wie diese. Die meisten zeugen doch eher von der verwunschenen Vergangenheit.
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Mirko Fikentscher, Marianne Huber: "Bayerns sagenhafte Landschaften", J. Berg, 39,99 €
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