Versteckte Kamera auf dem Damenklo
NÜRNBERG Schmuddel-Affäre beim staatlichen Wasser- und Schifffahrtsamt! Ein Mitarbeiter der Nürnberger Behörde hat Kolleginnen heimlich mit einer Videokamera beobachtet – auf der Toilette!
Polizeisprecherin Elke Schönwald bestätigte, dass gegen den Spanner vom Amt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Der juristische Tatbestand, der ihm vorgeworfen wird: Verletzung des persönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen. Eine Mitarbeiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes war dem Perversling auf die Schliche gekommen. Sie hatte auf der Damentoilette die getarnte Minikamera entdeckt, mit der der Verdächtige die Frauen beobachtete. Die Kamera wurde sichergestellt. „Wir werten die darauf festgehaltenen Aufnahmen zur Zeit aus“, sagte Schönwald. Da die Ermittlungen jedoch erst am Anfang stehen, könnten über die genaue Zahl der betroffenen Frauen derzeit noch keine genauen Angaben gemacht werden.
Üble Gerüchte: Wusste die Behördenleitung Bescheid?
Knapp die Hälfte der 350 Beschäftigten sind Frauen. Offen ist auch, wie lange der Mann sein Unwesen auf der Damentoilette treiben konnte. Gerüchten innerhalb des Wasser- und Schifffahrtsamtes, wonach die Leitung der Behörde die Vorgänge längere Zeit gekannt habe und unter den Tisch kehren wollte, wies eine Sprecherin entschieden zurück. Zur AZ sagte sie: „Die Amtsführung hat sofort nach Bekanntwerden des Verdachts die Polizei eingeschaltet. Da lagen gerade mal zwei Stunden dazwischen. Vorwürfe, wonach der Fall vertuscht werden sollte, entbehren jeder Grundlage.“
Auch intern reagierten die Verantwortlichen der Behörde offenbar rasch und konsequent. „Der Mann wurde sofort entlassen und befindet sich nicht mehr im Dienst“, sagte die stellvertretende Amtsleiterin.
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