Vermisste Münchner: Suche vorerst eingestellt

Fährunglück vor Tonga: Weiterhin gibt es keine Spur von den vermissten Münchnern. Der gerettete Kapitän weist der Regierung die Schuld zu. Vielleicht können die Opfer nie geborgen werden.
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Christian L. (28) und  Diana G. (27) vor dem Unglück.
AZ Christian L. (28) und Diana G. (27) vor dem Unglück.

MÜNCHEN/TONGA - Fährunglück vor Tonga: Weiterhin gibt es keine Spur von den vermissten Münchnern. Der gerettete Kapitän weist der Regierung die Schuld zu. Vielleicht können die Opfer nie geborgen werden.

Vier Tage nach dem schweren Fährunglück vor der Pazifikinsel Tonga fehlt von der „Princess Ashika“ weiterhin jede Spur. Das Schiff war in der Nacht auf Donnerstag gekentert. Tongas Polizei befürchtet, dass es nie gefunden wird oder zu tief liegt, um die Opfer zu bergen. 93 Menschen werden vermisst, unter ihnen auch die Münchner Diana G. (27) und Christian L. (28). Die Eventmanagerin und der Kommunikationswirt waren seit Oktober auf Weltreise.

Die Angehörigen des Paares sind tief betroffen. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns dazu nicht äußern“, sagte ein Verwandter von Christian L. Auch unter den Freunden hat sich die traurige Nachricht herumgesprochen. „Bitte nein!“, schrieb eine Bekannte ins Facebook-Profil des 28-Jährigen. Noch am Mittwoch teilte er dort mit, dass er mit der Fähre nach Ha’apai fahren würde. Doch an Tongas unberührtester Inselgruppe kam das Paar nicht mehr an.

Wegen heftigen Seegangs musste die Suche nach den Opfern vorerst eingestellt werden. Es gilt als unwahrscheinlich, dass noch Überlebende gefunden werden. 54 Männer konnten sich retten, zwei Leichen wurden geborgen. Insgesamt sollen 149 Menschen an Bord gewesen sein.

Die genaue Ursache des Unglücks rund 90 Kilometer nordöstlich der tongaischen Hauptstadt ist weiter unbekannt. Überlebende berichteten, die Fähre habe stark geschwankt, und Wellen hätten das untere Deck überflutet. Das Schiff war für 200 Passagiere plus Besatzung zugelassen und laut Verkehrsminister Paul Karalus erst vor Kurzem gewartet worden.

Der gerettete Kapitän sieht das ganz anders. Er sei unter Druck gesetzt worden, in See zu stechen, obwohl die Fähre technische Probleme gehabt habe, sagte Maka Tuputupu. „Als das Schiff sank, waren die Wellen nur einen Meter hoch. Aber das Wasser kam durch verrostete Laderampen ins Boot.“ Tuputupu hat das sinkende Schiff als Letzter verlassen. Es gelang ihm, eine Luke zu öffnen und an die Oberfläche zu schwimmen. Die meisten Passagiere, die unter Deck schliefen, hatten hingegen keine Chance.

Das Boot gehörte der staatlichen Schifffahrtsgesellschaft. Laut Wetterprognose kann die Suche nach ihm erst am Mittwoch wieder aufgenommen werden. V. Duregger

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