Vermisste Miesbacherin bei Bergtour abgestürzt?
Rettungskräfte finden eine Frauenleiche im Süden Neuseelands. Offenbar handelt es sich um die seit drei Wochen vermisste Kunstlehrerin. Die Tote lag in der Nähe eines abgelegenen Tunnels im Fiordland-Nationalpark.
Wellington/ Miesbach - Alles Hoffen und Bangen hat nichts genützt. Rettungskräfte haben im Fiordland-Nationalpark eine tote Frau gefunden. Nach Angaben der Polizei in Neuseeland handelt es sich höchstwahrscheinlich um die seit drei Wochen vermisste Lehrerin Christine L. (38) aus Miesbach.
Die Tote lag nach übereinstimmenden Berichten neuseeländischer Medien in der Nähe eines abgelegene Tunnels am Fuße des Homer Saddle im Fiordland-Nationalpark. Polizisten fanden die Frau, nachdem der Schnee geschmolzen war. Die Leiche wurde inzwischen geborgen und in die Gerichtsmedizin gebracht.
Die Tote ist noch nicht zweifelsfrei identifiziert
Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, die Tote noch nicht zweifelsfrei identifiziert. Doch die Polizei in Neuseeland ist sich ziemlich sicher, dass es sich um die vermisste Touristin aus Bayern handelt. Die Eltern der Miesbacherin und die Deutsche Botschaft sind bereits informiert worden. „Wir bieten so viel Unterstützung wie nur irgend möglich an“, sagte Detective Sergeant John Kean der Southland Times.
Christine L. ist offenbar bei einer Bergwanderung abgestürzt. Die 38-Jährige hatte Freunden gemailt, sie wolle zum Gertrude Saddle. Als keine weiteren Nachrichten kamen, meldete sie ein Freund am 10. April vermisst (AZ berichtete).
Eine große Suchaktion mit Hubschraubern und Spürhunden lief an. Es wurde befürchtet, die Touristin könnte in einem Schneesturm vom Weg abgekommen und in eine Gletscherspalte gestürzt sein. Nur ihr Auto wurde verlassen auf einem Parkplatz gefunden.
In dem Gebiet waren letztes Jahr drei Wanderer spurlos verschwunden.
Die Rettungskräfte suchten zunächst an der falschen Stelle
Offenbar hatte es sich Christine L. im letzten Moment anders überlegt. Sie war nicht zum Gertrude Saddle aufgebrochen, sondern zum Homer Saddle. Die Rettungskräfte suchten daher zunächst an der falschen Stelle nach ihr.
Vergangene Woche meldete sich ein Wanderer, der zusammen mit Christine L. am Homer Tunnel war. Er gab den entscheidenden Hinweis.
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Die gebürtige Miesbacherin unterrichtete Kunst am Aschaffenburger Dalberg-Gymnasium. Im letzten August nahm sie sich eine Auszeit vom Job. Ein Jahr lang wollte sie pausieren, um eine Weltreise zu machen. Sie besuchte Laos und Kambodscha. Im März schickte sie aus Australien ein Selfie an die Eltern – das war eines ihrer letzten Lebenszeichen.
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