Verkehrswende vom Dorf: Ein Ort in Bayern wehrt sich

In Grainau haben sich die Einheimischen am Sonntag versammelt, um gegen den Massentourismus zu demonstrieren. 150 Menschen hätten teilgenommen, teilen die Veranstalter der AZ mit. Organisiert hat die Demo unter anderem der 17-jährige Andreas Neuner – und wertet sie als Erfolg, wie er auf Facebook schreibt: "Ein riesen Chaos, wie gewollt", sagt Neuner, der sich mit dem Kommunalpolitiker Martin Sielmann aus Garmisch um die Protestaktion "Verkehrswende Eibsee" kümmert.
Neuner berichtet von Verkehrschaos, Stau auf der Zufahrtsstraße zwischen Grainau und dem Eibsee, "zeitweise standen sie zweispurig!" Es sei mehr als eine Demo gewesen, ein tolles Beisammensein, so der Anwohner – und bedankte sich bei allen Anwesenden.

Was die Protestler ärgert: Staus, stockender Verkehr, volle Busse rund um den Eibsee. Tagesausflügler und Urlauber kommen nach Grainau – teils herrsche aggressive Stimmung, hatte Neuner der AZ vorab berichtet.
"Für dieses Jahr nicht die letzte Demo"
Die Demonstranten fordern weniger Autoverkehr zum Eibsee, bessere Bus- und Bahnverbindungen, sichere Rad- und Fußwege und mehr Rücksicht auf Mensch, Tier und Umwelt.
Im Vorfeld wurde die Demo auf Facebook aber auch kritisiert: "Demo gegen Massentourismus kann auch nach hinten losgehen", schrieb etwa ein Nutzer. Garmisch, Grainau und Co. bräuchten Tourismus, die Lösung müsste woanders gesucht werden.

Für Neuner aber ist klar: So kann es nicht weitergehen. Und er kündigt bereits am Sonntagabend an: "Es war für dieses Jahr nicht die letzte Demo!"