Vergnügen mit Gefahren - Baden in Bayerns Flüssen

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Abkühlung nötig? So ein Sprung in einen Fluss kann verlockend sein an heißen Sommertagen. Doch Vorsicht - Baden in Flüssen ist alles andere als ungefährlich und in bestimmten Flüssen oder Flussabschnitten auch verboten. Flussbäder können eine Alternative sein, sie kosten aber oft, ähnlich wie ein Freibad, Eintritt, bieten dafür aber auch Infrastruktur wie Liegeflächen oder Toiletten. Ein Überblick zum Baden in Bayerns Flüssen:
Flussbäder - die Bamberger Hainbadestelle ist schon 90 Jahre alt
In Bamberg, der fränkischen Welterbestadt, gibt es wenig Geheimtipps, weil eben alles so schön und deshalb gut frequentiert ist. Die Hainbadestelle an einem Arm der Regnitz ist da keine Ausnahme. Bis zu 2.000 Menschen kommen nach Angaben der Stadtwerke bei schönem Wetter pro Tag. Dabei ist die Badestelle bereits 90 Jahre alt, wurde aber 2018 umfassend saniert. Erhoben wird ein Nutzungsentgelt: Dafür gebe es Infrastruktur wie Liegewiese, Kabinen, Toiletten, Spielplatz und Kiosk, heißt es bei den Stadtwerken. Beim Baden ist die Traumkulisse mit Blick auf Altstadt und Dom inklusive.
Einige wenige Flussbäder in Bayern gibt es noch - etwa an der Naab bei Nittendorf in der Oberpfalz. In der Oberpfalz liegt auch das Valentinsbad am Ortsrand von Regenstauf direkt am Regen. Liegewiesen, Sanitäranlagen und Umkleiden stehen zur Verfügung. Ebenfalls im Fluss Regen kann man im Flussbad Ramspau schwimmen und baden - oder am Ufer auch Beachvolleyball oder Tischtennis spielen.
Achtung - die Gefahren und Verbote
Beim Baden in Flüssen lauern Gefahren - vor allem, wenn die Gewässer für den Schifffahrtsverkehr freigegeben sind. So ist 100 Meter ober- und unterhalb von Brücken, im Bereich von Wehren, Hafenanlagen und Schleusenbereichen das Baden verboten. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt an Donau und Main-Donau-Kanal appelliert, Abstand zu Binnenschiffen zu halten und bei Wellen und Strömungen vorsichtig zu sein, "diese werden leicht unterschätzt". Das Springen von Brücken sei ebenfalls verboten.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bayern empfiehlt, in Flüssen "nur mit großer Vorsicht" und nur an ausgewiesenen, idealerweise überwachten Badestellen zu baden.
"Flüsse sind Gewässer mit kalter Wassertemperatur, wechselnden und oft starken Strömungsverhältnissen", sagt Sprecher Andreas Rösch. Es gebe oft Schiffsverkehr, teils lebensgefährliche Hindernisse im Wasser wie Wehranlagen oder Treibgut. "Das macht sie gefährlich und so sind Flüsse grundsätzlich weniger geeignet zum Baden als etwa Seen oder Freibäder."
Auch in diesem Jahr gab es bereits tödliche Badeunfälle an Flüssen in Bayern - so etwa Ende Juni, als ein 20-Jähriger in Regensburg einen Ball aus der Donau holen wollte, von der Strömung mitgerissen wurde und unterging. Ende Juli starb ein 17-Jähriger in Unterfranken bei Würzburg. Er hatte zu einem Fußballteam gehört, das am Fluss erst gejoggt war und dann quer durch den Main schwimmen wollte. Der Jugendliche kam jedoch nicht auf der anderen Seite an. Das Baden ist laut Polizei an dieser Stelle erlaubt.
Baden am Main
Am Main sind einige Badebuchten oder -stellen ausgewiesen - so etwa in Eibelstadt, Frickenhausen, Sommerhausen oder Randersacker im Landkreis Würzburg. Auch im Landkreis Kitzingen gibt es Möglichkeiten, im Main zu baden. Eine Sprecherin des Landratsamts Kitzingen weist jedoch darauf hin, dass sich die hygienische Situation in Fließgewässern sehr schnell verändern könne. Nach starken oder lang andauernden Niederschlägen könne zudem die Strömungsgeschwindigkeit zunehmen.
Eine Besonderheit im Landkreis Kitzingen sei der Altmain, auf dem es keinen Schiffsverkehr gebe. Aus Naturschutzgründen sollten besonders die Uferbereiche geschont werden. Man solle deshalb besondere Ein- und Ausstiegsstellen beachten, die mit einer gelben Welle gekennzeichnet seien.
Baden an der Donau
Auch an der Donau sind bei sonnigem Wetter viele Menschen an und im Fluss zu sehen. So gibt es beispielsweise eine Badebucht in Matting im Landkreis Regensburg - auch in Regensburg selbst gibt es Badebuchten und Liegewiesen. Beliebt sind auch zum Beispiel der Strand an der Donau zwischen Metten und Deggendorf, der Badestrand in Neuburg an der Donau oder einige Uferabschnitte bei Kelheim. Und: In Ingolstadt gibt es einmal im Jahr im Sommer sogar ein offizielles Donauschwimmen. Zahlreiche Schwimmerinnen und Schwimmer sind dann in der Donau unterwegs, begleitet von der Wasserwacht.
Das Münchner Lebensgefühl - die Isar
Am Ufer der Isar grillen, zusammensitzen, sich an heißen Tagen im Wasser abkühlen - das gehört zum Münchner Lebensgefühl einfach dazu. Die Stadt hat ausgewiesen, wo das Baden möglich ist. Nach städtischen Angaben gibt es an der Isar auch zwei Wachstationen, um für eine bessere Sicherheit zu sorgen. Zur Wasserqualität heißt es: "Die EU-Richtlinie für Wasserqualität kann, außer nach starken Regenfällen und bei Hochwasser, meist eingehalten werden. Die Isar ist auch im Stadtbereich ein Wildfluss und kein offizielles EU-Badegewässer."
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