Verbraucherzentrale Bayern warnt vor neuer Schlüsseldienstabzocke
München - Wer sich aussperrt und auf die Hilfe eines Schlüsseldienstes angewiesen ist, muss oft tief in die Tasche greifen. Die Verbraucherzentrale Bayern warnt jetzt vor einer neuen Abzock-Masche von betrügerischen Anbietern bei Schlüsseldiensten.
Sollten die Betroffenen die überteurten Rechnungen nicht vollständig in bar und sofort bezahlen können, fordern die vermeintlichen Handwerker nach der Türöffnung Wertgegenstände als Pfand. Laut Verbraucherzentrale bevorzugt Laptops und Tablets. Diese würden, so das Versprechen, solange aufbewahrt, bis der offene Betrag beglichen ist.
Die Pfändung durch diese Schlüsseldienste ist rechtswidrig
"Die unseriösen Handwerker lassen den Opfern keine andere Wahl als die Wertgegenstände herauszugeben", sagt Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. "Bislang ist uns jedoch noch kein Fall bekannt, bei dem das vermeintliche Pfand wieder zurückgegeben wurde." Diese Art der Pfändung ist rechtswidrig. Betroffene sollten umgehend die Polizei rufen und gegebenenfalls Anzeige erstatten.
Um erst gar nicht in die Hände eines unseriösen Schlüsseldienstes zu geraten, sollten Verbraucher rechtzeitig vorbeugen. Die Verbraucherschützer empfehlen, sich bereits im Vorfeld einen seriösen Handwerker in der Nähe zu suchen und dessen Notrufnummer im Handy abzuspeichern. Fatal ist es oft, einen Schlüsseldienst zu beauftragen, der mit den Buchstaben AA oder AAA beginnt. Da das Brachenbuch alphabetisch geordnet ist, geben sich die zum großen Teil unseriösen Firmen Namen, die mit diesen Buchstaben beginnen. Sie hoffen, dadurch schnell gefunden und vermehrt angerufen zu werden.
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