Vater und Mutter tot: Kinder waren Zeugen der Tragödie

Karlheinz H. (59) erschoss seine 20 Jahre jüngere Ehefrau Uta und dann sich selbst.
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Die Spurensicherung dauerte Stunden: Erst am späten Nachmittag trugen Bestatter die Leichen aus dem Haus.
dpa 6 Die Spurensicherung dauerte Stunden: Erst am späten Nachmittag trugen Bestatter die Leichen aus dem Haus.
Die Ermittler vor dem Tatort: In dem beschaulichen Einfamilienhaus hinter der Hecke geschah die Bluttat.
Berny Meyer 6 Die Ermittler vor dem Tatort: In dem beschaulichen Einfamilienhaus hinter der Hecke geschah die Bluttat.
Ins Küchenfenster ging einer der ersten Schüsse.
dpa 6 Ins Küchenfenster ging einer der ersten Schüsse.
Nesthäkchen Fritz (11)...
privat 6 Nesthäkchen Fritz (11)...
...und seine drei Schwestern...
privat 6 ...und seine drei Schwestern...
...werden im Krankenhaus psychologisch betreut.
privat 6 ...werden im Krankenhaus psychologisch betreut.

Karlheinz H. (59) erschoss seine 20 Jahre jüngere Ehefrau Uta und dann sich selbst.

SPEICHERSDORF Was ging nur in diesem Mann vor? Wieviel Hass muss er auf seine Frau gehabt haben, um zu so einer schrecklichen Tat fähig zu sein? Fragen, die keiner mehr klären kann. Denn Karlheinz H. hat die Antworten mit ins Grab genommen: Gestern Vormittag erschoss der Familienvater in Speichersdorf (Kreis Bayreuth) seine Frau und anschließend sich selbst – vor den Augen der vier Kinder!

Nachbarn des Eckhauses in der Mozartstraße hörten um 11.20 Uhr Schüsse. Gleichzeitig rannten der kleine Fritz* (11) und seine drei großen Schwestern schreiend nach draußen. Ihr Vater hatte durch die Fenster ins Haus geschossen. Unter Schock irrten die Geschwister über die Straße. Als die Polizei später eintraf, konnten sie weder Uta H. (39) noch ihrem 20 Jahre älteren Mann Karlheinz mehr helfen. Die beiden waren tot.

Das Motiv der Tat ist noch nicht völlig geklärt. Doch Nachbarn wissen, dass es in der Ehe schon länger gekriselt hat. „Sie hat ihn vor ein paar Wochen rausgeworfen“, erklärt ein Bekannter der Familie. Angeblich sei der Vater – er handelte mit Autos – viel in Spanien gewesen.

Gestern kam der kräftige, großgewachsene Mann zurück. In der Hand hatte er eine Pistole, für die er keinen Waffenschein besaß. Mehrfach feuerte er los. Hilflos mussten die Kinder mitansehen, wie Uta H. getroffen zusammenbrach. Dann richtete sich der Vater selbst.

Fritz (11), Catharina (12), Anja (14) und Iris (15) kamen in ein Krankenhaus. Sie werden dort nach Angaben des Leitenden Oberstaatsanwalts Thomas Janovsky ärztlich und psychologisch betreut. Ihre Tante, die Schwester des Täters, war gestern bei ihnen. Wo und bei wem die vier in Zukunft aufwachsen werden, werden die Behörden irgendwann entscheiden müssen.

Derweil bemühen sich rund zwei Dutzend Beamte um die Aufklärung der Horror-Tat. Noch ist völlig unklar, woher die Waffe stammte. Denn im Gegensatz zu den bisherigen Amokläufen war Karlheinz H. kein Mitglied in einem Schützenverein – dafür aber seine Kinder. Andrea Uhrig

*Namen der Kinder geändert

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