Vater tötet seine beide Söhne und erhängt sich am Bagger
Eine Spaziergängerin findet in Kempten die Leiche des Mannes auf dem Gelände einer alten Papierfabrik – die toten Kinder (4 und 10) liegen auf der Rückbank seines Autos
KEMPTEN Was sich Samstagnacht auf dem Gelände der alten Papierfabrik am südlichen Ortsrand von Kempten abgespielt hat, hat die Polizei rekonstruiert. Was bleibt, ist die Frage nach dem Motiv: Warum ein Vater erst seine zwei Kinder getötet hat – und dann sich selbst.
Am Sonntag gegen 18.30 Uhr machte eine 28-Jährige während eines Spaziergangs am Illerufer eine grausame Entdeckung: Seitlich am Führerhäuschen eines Baggers auf dem Abrissgelände der alten Papierfabrik hing ein Mann. Er war tot, hatte sich selbst stranguliert. Die geschockte Frau alarmierte die Polizei.
Da der Tote keine Papiere bei sich hatte, die Rückschluss auf seine Identität ermöglichen, öffnete die Polizei ein in der Nähe abgestelltes Auto.
Und machte einen grausigen Fund. Auf dem Rücksitz des unverschlossenen Wagens lagen unter einer Decke die Leichen zweier Buben – sie sind vier und zehn Jahre alt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der Kinder feststellen.
Offenbar hat der Mann, ein 44-jähriger Handwerker aus dem Kreis Oberallgäu, zuerst seine Söhne und dann sich selbst getötet. Die Obduktion der Kinder ergibt „einen gewaltsamen Tod durch eine äußere Einwirkung am Hals“, teilt die Polizei mit. Vermutlich hat der Mann seine Kinder erwürgt oder stranguliert und sich dann an dem Bagger erhängt.
Der Mann war verheiratet und hat noch eine 16-jährige Tochter. Die Polizisten fürchteten, auf noch mehr Leichen zu stoßen. Sofort machten sich Beamte auf den Weg ins Oberallgäu, wo er mit seiner Familie bis Samstag gelebt hatte. Dort trafen sie auf die 37 Jahre alte Ehefrau und die Tochter – beide wohlbehalten. Sie berichteten, dass der Vater die Wohnung am Samstag im Streit verlassen und die beiden Buben mitgenommen hatte.
Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass der Vater seine Kinder bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag getötet hat. Jetzt werden die Hinterbliebenen der Tragödie psychologisch betreut, sie stehen schwer unter Schock. Die Frage nach dem „Warum“ dieser Familientragödie bleibt vielleicht für immer unbeantwortet.
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