Kommentar

Vandalismus in Schutzhütten: Dieser Wahnsinn hat nicht einmal Methode

Die Zerstörungswut in den Bergen hat eine neue Dimension erreicht. Angriffe auf lebensrettende Rückzugsorte gefährden nicht nur die Sicherheit der Wanderer, sondern werfen auch Fragen nach den Motiven der Täter auf. Was steckt hinter diesem irrationalen Verhalten? Ein Kommentar. 
von  Ralf Müller
Unbekannte haben ein Loch in eine Trennwand der Schutzhütte am Watzmann-Hocheck geschlagen - und noch viel mehr zerstört.
Unbekannte haben ein Loch in eine Trennwand der Schutzhütte am Watzmann-Hocheck geschlagen - und noch viel mehr zerstört. © BRK / Kreisverband Berchtesgadener Land

An Meldungen über Angriffe auf Rettungssanitäter und Feuerwehrleute hat man sich bedauerlicherweise schon fast gewöhnt. Vandalismus in alpinen Schutzhütten wie jetzt am Watzmann-Massiv ist eine neue Dimension.

Man stelle sich vor: Jemand nimmt die wirklich anstrengende und von Sonntagswanderern schwerlich zu bewältigende Tour bis zur Schutzhütte auf sich, um diese zu demolieren. Was im Hirn von solchen Menschen vorgeht, ist schwer vorstellbar. Ähnlich unvorstellbar, wie mit dem Auto bewusst in eine Menschenmenge zu fahren.

Gibt es tatsächlich zugedröhnte Bergfuzzis in dieser Höhe?

Da ist nicht der Hauch einer auch nur im Entferntesten nachvollziehbaren Begründung zu erkennen. Protest? Wogegen soll der sich richten? Gegen den Alpenverein? Andere Bergsteiger? Gibt es tatsächlich zugedröhnte Bergfuzzis in dieser Höhe?

Man kann nur hoffen, dass die Täter ausfindig gemacht werden

Dieser Wahnsinn hat nicht einmal Methode. Er gefährdet das Leben anderer, denn eine Schutzhütte entlang eines solch anspruchsvollen Wanderwegs ist nicht aus Jux und Tollerei errichtet worden.

Man kann nur hoffen, dass die Täter ausfindig gemacht und zur Verantwortung gezogen werden. Da der Passantenstrom dort oben übersichtlich ist, sind die Chancen nicht gleich null.

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