VAG will sparen: Straßenbahn hält nur noch auf Knopfdruck!

Der Komfort für die Fahrgäste soll gesteigert, die Fahrt beschleunigt werden. Von Behinderten- Verbänden und aus dem Rathaus kommt bereits Kritik
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Der Komfort für die Fahrgäste soll gesteigert, die Fahrt beschleunigt werden. Von Behinderten- Verbänden und aus dem Rathaus kommt bereits Kritik

NÜRNBERG Fahrgäste in der Straßenbahn müssen sich umstellen. Ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember halten die Züge nur noch auf Knopfdruck. Die VAG will durch diese Neuerung den Betrieb beschleunigen und Energie sparen. Doch Kritik kommt von Behindertenvertretern und der Rathaus-Politik.

Bisher halten die Straßenbahnen noch an jeder Haltestelle. Künftig müssen die Fahrgäste rechtzeitig die rot-gelben Stopp-Tasten drücken, die an den Haltestangen im Fahrzeug befestigt sind. Gehalten wird auch, wenn der Straßenbahnfahrer Fahrgäste an der Haltestelle sieht. „In unseren Bussen gibt es diese Regel schon immer. Sie hat sich dort bewährt“, sagt VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger. „Der Fahrkomfort wird verbessert. Außerdem können wir Energie sparen, weil nicht mehr überall abgebremst und wieder angefahren wird.“ Voraussetzung ist, dass die Stopp-Taste rechtzeitig gedrückt wird. Am besten gleich nach Verlassen der vorhergehenden Haltestelle.

"Die Qualität der Durchsagen muss besser werden", fordern die Grünen

Doch Kritik kommt von Behindertenverbänden. So beklagen Blinde, dass nicht an jeder Haltestange ein Knopf installiert ist. „Außerdem muss die Qualität der Durchsagen besser werden, damit man auch weiß, welche Haltestelle kommt“, sagt Brigitte Wellhöfer. Die Fraktions-Vorsitzende der Rathaus-Grünen will die neuen Regeln im Verkehrausschuss diskutieren. „Und was ist mit schlecht beleuchteten Haltestellen? Da muss ich Angst haben, dass die Straßenbahn mich nicht mitnimmt.“

Die VAG-Sprecherin rechnet damit, dass die neue Regelung vor allem abends und am frühen Morgen greift. Zur Hauptverkehrszeit werde wohl immer jemand an der Haltestelle stehen. Nachts hat die VAG den Fahrplan jedoch gestrafft. Die Züge sind dann zwei Minuten schneller unterwegs, weil sie nicht mehr überall halten. Um jedoch zu verhindern, dass die Bahnen zu bald losfahren, müssen die Züge alle paar Stationen zwangsweise stehen bleiben.

Michael Reiner

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