VAG: Nürnbergs Automatik U-Bahn rechnet sich

Sie war die erste deutsche U-Bahnlinie ohne eigenen Fahrer – vor etwa zehn Jahren wurde die automatische U-Bahn in Nürnberg eingeführt. Den Betreibern nach rechnet sich das Modell.
von  AZ/dpa
Kommt ohne eigenen Fahrer aus: Die U-Bahnlinie U3 in Nürnberg.
Kommt ohne eigenen Fahrer aus: Die U-Bahnlinie U3 in Nürnberg. © Daniel Karmann/dpa

Nürnberg - Die vor zehn Jahren gestartete Automatik-U-Bahn in Nürnberg hat sich nach Angaben der Betreiber auch in wirtschaftlicher Hinsicht als Erfolgsmodell erwiesen. Die Kosten von 110 Millionen Euro für die von Siemens entwickelte Automatisierungstechnik auf den Linien U3 und U2 werde sich spätestens in zwei Jahren amortisiert haben, sagte der frühere Projektleiter der Verkehrs Aktiengesellschaft (VAG) Andreas May.

Die VAG habe mit der von Rechnern gesteuerten U-Bahn 105 U-Bahnfahrer eingespart. Einige seien für die von Beginn an fahrerlos betriebene U-Bahn-Linie gar nicht erst eingestellt, andere U-Bahnfahrer umgeschult worden; sie würden jetzt als Servicemitarbeiter auf den U-Bahnstationen eingesetzt, berichtete May. Außerdem könnten die U-Bahnen dank der Computer-Steuerung in dichterer Folge rollen und bei Großveranstaltungen flexibler eingesetzt werden.

Die erste deutsche fahrerlose U-Bahnlinie war am 14. Juni 2008 eröffnet worden. Trotz zunehmender Verbreitung der Technik in anderen europäischen Ländern, vor allem in Frankreich, sind andere deutsche Großstädte dem Beispiel Nürnbergs bislang nicht gefolgt. Das dürfte sich aber demnächst ändern: Die Hamburger Hochbahn AG will nach Angaben eines Sprechers ihre geplante U-Bahnlinie 5 künftig im Automatikbetrieb durch die Hansestadt rollen lassen.

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