Urteil im Prozess um großen Spendenbetrug erwartet
Augsburg (dpa/lby) - Im Prozess um abgezweigtes Geld bei einem bayernweit aktiven Kinderkrebshilfeverein wird am Donnerstag das Urteil erwartet. Zwei frühere Vorstände sollen etwa 150 000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages vor dem Augsburger Amtsgericht wollen die Verteidiger des getrennt lebenden Ehepaares erklären, ob ihre Mandanten einer Absprache über das Strafmaß zustimmen. In diesem Fall könnten die 50 Jahre alte Frau und der 39 Jahre alte Mann mit Bewährungsstrafen rechnen, wenn sie ein Geständnis ablegen.
Die Angeklagten sollen in zwei Jahren rund 167 000 Euro für krebskranke Kinder gesammelt haben, nur etwa 15 000 Euro davon flossen nach den Ermittlungen tatsächlich in Hilfsprojekte. Zu Beginn des Verfahrens hatte das Paar zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Richter hatte dann mehrere Stunden lang mit den Anwälten und der Staatsanwältin darüber verhandelt, welches Strafmaß möglich ist, wenn die Frau und der Mann die Vorwürfe einräumen.
Neben einer maximal zwei Jahre langen Haftstrafe auf Bewährung müssten die Angeklagten demnach jeweils Geldauflagen in Höhe von voraussichtlich 40 000 Euro zahlen. Zudem würden nahezu 100 000 Euro bei dem Paar als Wertersatz für die veruntreuten Spenden eingezogen.
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