Armbrust-Mord in Bad Zwesten – Urteil fällt heute

Im Fall des tödlichen Armbrust-Schusses in Bad Zwesten wird heute das Urteil erwartet. Der Angeklagte schweigt bis zuletzt – die Anklage fordert lebenslange Haft.
von  dpa
Im Prozess um den tödlichen Armbrust-Schuss in Bad Zwesten wird heute das Urteil erwartet.
Im Prozess um den tödlichen Armbrust-Schuss in Bad Zwesten wird heute das Urteil erwartet. © Nicole Schippers/dpa

Im Prozess um den tödlichen Armbrust-Schuss im nordhessischen Bad Zwesten wird das Landgericht Kassel heute ein Urteil fällen. Der 59 Jahre alte Angeklagte äußerte sich auch am letzten Prozesstag nicht. "Ne, möchte ich nicht. Ende", erwiderte er, nachdem ihm der Vorsitzende Richter Christian Geisler das Recht auf das letzte Wort eingeräumt hatte. 

Der aus Bayern stammende Mann soll am Nachmittag des 4. Dezember 2024 eine 50 Jahre alte Frau an ihrem Arbeitsplatz in einem Krankenhaus in Bad Zwesten (Schwalm-Eder-Kreis) mit einer Armbrust getötet haben. Als Tatmotiv vermutet die Staatsanwaltschaft Erbstreitigkeiten zwischen dem Angeklagten und dem Bruder des Opfers. 

Gutachterin attestierte volle Schuldfähigkeit

Dieser wiederum war mit der Mutter des Beschuldigten in einer Beziehung gewesen. Er hatte von ihr offenbar ein Haus übertragen bekommen. Es folgte ein jahrelanger Streit, in dem der Angeklagte den Bruder des Opfers sowie dessen Familie mehrfach bedrohte. Eine forensische Gutachterin attestierte dem 59-Jährigen, der zuletzt im bayerischen Landkreis Passau gelebt hatte, in dem Verfahren volle Schuldfähigkeit.

Staatsanwaltschaft und Nebenklägervertretung hatten eine lebenslange Haftstrafe für den Angeklagten sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert. Sie sehen die Mordmerkmale Heimtücke, niedrige Beweggründe sowie Grausamkeit als erfüllt an. Dem widersprachen die Verteidiger des Mannes, stellten aber keinen konkreten Antrag.

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