Ursula-Herrmann-Prozess: "Verdächtiger kein Verbrecher"

Fortsetzung im Prozess um den Mord an Ursula Herrmann: Jürgen W., der Bruder des mittlerweile verstorbenen Polizisten Harald W., bestreitet dessen Verwicklung in die Entführung.
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Sie erstickte qualvoll in einer Kiste: Ursula Herrmann.
dpa Sie erstickte qualvoll in einer Kiste: Ursula Herrmann.

AUGSBURG - Fortsetzung im Prozess um den Mord an Ursula Herrmann: Jürgen W., der Bruder des mittlerweile verstorbenen Polizisten Harald W., bestreitet dessen Verwicklung in die Entführung.

Bespitzelt, abgehört, verfolgt: Zehn Jahre lang haben ihn die Ermittlungsbehörden drangsaliert, sagt Arzt Jürgen W. (63). Gestern durfte er als Zeuge im Ursula-Herrmann-Prozess noch einmal an die Öffentlichkeit – der Fall wird komplett aufgerollt, deshalb kam auch Jürgen W. zu Wort. Die Ermittler hatten ihn und seinen Bruder, den Polizisten Harald W., jahrelang im Visier. Das Verfahren wurde aber eingestellt. Ursula Herrmann (†10) war 1981 in Eching am Ammersee entführt worden und in einer Holzkiste erstickt. Der Hauptangeklagte Werner M. (59) muss sich seit knapp einem Jahr wegen erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge verantworten.

„Ich freue mich, meinen Bruder noch einmal vor Gericht verteidigen zu können“, sagte Jürgen W.. „Die absurden Beschuldigungen sind schuld an seinem tragischen Tod. Er hatte nicht das Format für einen Verbrecher.“ Auch im Zeugenstand nahm Jürgen W. kein Blatt vor den Mund: „Ich bin verdächtig geworden, weil ich Medizin studiert und mit einem Verdächtigen verwandt war. Ein Schwachsinn.“ Die Ermittler hätten ihn schikaniert, deshalb habe er sie am Telefon provoziert. Dass sein Telefon seit 1984 abgehört wurde, sei ihm durch das auffällige Knacken schnell klar gewesen.

Horst F., ein Freund von Harald W. und ebenfalls Polizist, sagte, dass sein verstorbener Spezl nichts mit der Entführung zu tun gehabt habe. Als Harald W. zum Erdloch von Ursulas Sargkiste geführt wurde, habe er von einem „furchtbaren Anblick“ gesprochen. Der Jagdhelfer habe sich gewundert, dass er von seinem nahe gelegenen Jägerhochsitz aus nichts von den Vorgängen im Wald bemerkt habe. Er hatte am Tag der Entführung noch einen Bock geschossen.jot

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