Unglücks-Maschine: War es nicht der erste Crash?
Flugschau-Drama von Lauf: Sowohl der Pilot wie auch das Flugzeug waren in den letzten Jahren in Unfälle verwickelt. Jetzt ermitteln Kripo und Flugunfall-Experten
LAUF/BRAUNSCHWEIG Das Unglück von Lauf – hätte es womöglich verhindert werden können? Nach dem Todesdrama bei der Flugschau in Lillinghof vom Sonntag versuchen jetzt die Ermittler, die Ursache zu ergründen. Dabei kommen immer mehr unangenehme Wahrheiten ans Tageslicht, die in der Frage münden, warum Pilot und Flugzeug überhaupt an der Flugschau teilnehmen durften. Sowohl der Mann wie auch die Maschine waren offensichtlich schon vorher in Unfälle verwickelt!
Nach Informationen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig hatte ein Flugzeug vom Typ „Tiger Moth“ schon 2002 einen Unfall – die Maschine trug das gleiche Kennzeichen wie der Unglücksflieger von Lauf! Damit ist zwar nicht hundertprozentig bewiesen, dass es sich um das gleiche Flugzeug handelt. Aber es ist höchst wahrscheinlich, da laut Luftfahrt-Bundesamt bundesweit nur elf Maschinen dieses Typs zugelassen sind. Anhand der Typenschilder, die jedes Flugzeug individuell ausweisen, soll in den nächsten Tagen geklärt werden, ob die Maschine schon 2002 einen Crash hatte. Und ob gar der erste Unfall in einem Zusammenhang zum Unglück vom Sonntag steht, bei dem die Laufer Stadtratsgattin Hildegard S. (46) ums Leben kam, und über 30 Personen zum Teil schwer verletzt wurden.
Der Unglückspilot jedenfalls soll nach Medienberichten schon zwei Crashs verursacht haben, im Juni 2000 mit einer Sportmaschine und am 1. Januar 2002 – mit einer „Tiger Moth“: ein weiteres Indiz, dass es sich hierbei auch um die „Tiger Moth“ von Lauf handelt.
Wie sich das Unglück genau zugetragen hat, wird erst in vier bis sechs Wochen klar sein – die Experten von BFU und Kripo ermitteln.
Steffen Windschall
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