Unfallflucht? Lokführer fährt nach Zusammenstoß weiter
Rain (dpa/lby) - Nach einem Unfall mit einer Verletzten an einem Bahnübergang ist ein Lokführer mit seinem Zug einfach weitergefahren. Die Regionalbahn des privaten Betreibers Agilis habe wegen des Zusammenstoßes mit einem Auto in Rain (Landkreis Donau-Ries) nur wenige Minuten angehalten und sei dann mit Zwischenhalten an zwei Bahnhöfen bis Donauwörth weitergefahren, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Dort sei die Bahn gestoppt worden, sagte ein Polizeisprecher. Warum der Lokführer an der Unfallstelle nicht gewartet habe, sei Gegenstand der Ermittlungen. "Der Tatbestand der Unfallflucht steht hier definitiv im Raum." Die Fahrgäste pünktlich an ihre Ziele zu bringen, sei keine Rechtfertigung, weiterzufahren: "Ein solcher Unfall hätte Menschenleben kosten können."
Bei dem Zusammenstoß am Dienstag wurde die Fahrerin des Autos nach Angaben der Polizei leicht verletzt. Sie war am Bahnübergang an der Schranke vorbeigefahren und mit ihrem Wagen gegen den Zug gekracht. Fahrgäste und Zugpersonal blieben unverletzt.
Agilis wollte sich zu dem Vorfall mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. Der Zug sei von Ingolstadt nach Ulm (Baden-Württemberg) unterwegs gewesen.
- Themen:
- Polizei