Umworben, aber nicht weg
Fürths Stümer-Duo Reisinger und Allagui erfreut sich großer Beliebtheit, ist aber noch nicht fremdgegangen
FÜRTH Geht er, oder geht er nicht? Die nächste Runde im Poker um Stefan Reisinger hat jetzt der „kicker“ eingeläutet. Letzte Woche berichtete das Magazin bereits von einem Angebot aus Freiburg für den ablösefreien Kleeblatt-Stürmer. Gestern wurde Vollzug gemeldet. Aber, weder Reisinger noch sein Berater Kon Schramm oder Fürths Manager Rachid Azzouzi wusssten etwas davon.
"Warum sollten wir da nicht mithalten können"
Schramm: „Es gibt keine Entscheidung, das ist noch völlig offen. Ich treffe mich mit Stefan nach Ostern, dann besprechen wir alles weitere.“
Natürlich sind solche Bekenntnisse in der Wechselphase gegen Ende einer Saison nicht in Stein gemeißelt, aber Azzouzi müsste schon an Gedächtnisschwund leiden, denn dass „Reise“ ihn schon über seinen Abgang nach Freiburg unterrichtet habe, wie berichtet wird, kann sich der SpVgg-Manager beim besten Willen nicht erinnern.
Neben den Breisgauern sollen auch Duisburg und Mainz Interesse hegen, „aber warum sollten wir da nicht mithalten können“, rätselt Azzouzi. Zumal ein Wechsel für Reisinger laut Schramm weniger finanziell als sportliche motiviert wäre. Soll heißen, klappt’s heuer mit dem Aufstieg, hat Fürth gute Karten. Wenn nicht, wäre das erfolgreichste Sturm-Duo der Liga, Reisinger und Allagui (25 Treffer), wohl Geschichte.
Allagui hätte zu Titelkandidat Hertha wechseln können
„Das wäre schade, wir haben gut zusammengespielt“, so Allagui, der aber auch zu den Wackelkandidaten zählt. Zwar verweist Sami gerne auf seinen noch zwei Jahre laufenden Vertrag in Fürth, an dem 14 Tore-Mann sind aber dennoch einige Klubs interessiert. Bayer Leverkusen (AZ berichtete) und andere Bundesligisten klopften schon vor der Winterpause beim 22-jährigen tunesischen Nationalspieler an. Was Sami bestätigt: „Die ersten Anfragen kamen schon nach sechs, sieben Spielen.“ Genau genommen sogar schon vorher.
„Auch letztes Jahr hätte ich schon in die Bundesliga wechseln können,“ sagt Sami erstaunlich gelassen. Denn wie die AZ erfuhr, war es Hertha BSC, der aktuelle Bundesliga-Spitzenreiter, der Sami aus Jena holen wollte. „Aber ich wollte zu einem Verein, bei dem ich auch spiele. Und bei dem ich mich entwickeln kann.“
Bereut hat er seine Entscheidung nicht. Zumal ja die nicht mehr ganz unbegründete Aussicht besteht, mit Fürth aufzusteigen. Und das, sagt Sami, „wäre wirklich ein Traum.“ Krischan Kaufmann
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