Ulvi K. wird aus Psychiatrie entlassen
Im Fall Peggy wurde er freigesprochen. Trotzdem musste Ulvi K. in der Psychiatrie bleiben - wegen sexuellen Missbrauchs an Kindern. Nun wird er nach mehr als 13 Jahren entlassen. Das Oberlandesgericht fände weitere Jahre in der Klinik unverhältnismäßig.
Bayreuth - Der wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebrachte Ulvi K. wird Ende Juli entlassen. Das entschied das Oberlandesgericht (OLG) Bamberg. Der geistig behinderte Mann war 2004 als Mörder der spurlos verschwundenen Schülerin Peggy verurteilt, 2014 aber im Zuge eines Wiederaufnahmeverfahrens freigesprochen worden. Das OLG gab am Donnerstag einer Beschwerde gegen den Unterbringungs-Beschluss des Landgerichts Bayreuth vom Januar statt.
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"Ich war zunächst sprachlos", kommentierte K.s Betreuerin Gudrun Rödel die Entscheidung. Sie kämpft seit Jahren dafür, dass Ulvi K. aus der Psychiatrie entlassen wird. Es gebe bereits Gespräche darüber, wo der 37-Jährige ab dem Sommer leben soll, sagte Rödel der Deutschen Presse-Agentur. Er solle in ein Wohnheim für behinderte Menschen ziehen.
Wie ein OLG-Sprecher mitteilte, sollen bis Ende Juli die Voraussetzungen für eine Heimunterbringung geschaffen werden. Ulvi K. habe sich fortentwickelt und "als gut führbar und integrierbar erwiesen". Nach der Entlassung untersteht er fünf Jahre der Aufsicht eines Bewährungshelfers. Eine weitere Unterbringung wäre unverhältnismäßig, heißt es in der Mitteilung. Ulvi K. sei schon mehr als 13 Jahre in der Psychiatrie untergebracht.
Die lebenslange Freiheitsstrafe, zu der er im Verfahren im Fall Peggy 2004 verurteilt wurde, ist nie vollstreckt worden. In der Psychiatrie sitzt er wegen sexuellen Missbrauchs von mehreren Kindern.
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Unterdessen bleibt das Schicksal Peggys weiterhin im Dunkeln. Das damals neun Jahre alte Mädchen war 2001 in Lichtenberg spurlos verschwunden.
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