Üble Korruption – im Fürther Rathaus wurde geschmiert!

Affäre in der Baubehörde: Ein Sachbearbeiter (63) ließ sich von bevorzugten Firmen extra günstig seinen Altersruhesitz bauen.
von  Abendzeitung
Fürther Rathaus: Kein Kommentar zum Schmiergeld-Fall.
Fürther Rathaus: Kein Kommentar zum Schmiergeld-Fall. © bayernpress.com

Affäre in der Baubehörde: Ein Sachbearbeiter (63) ließ sich von bevorzugten Firmen extra günstig seinen Altersruhesitz bauen.

NÜRNBERG Manche bauen sich ihr Haus mit Erspartem und eigenen Händen, doch Hans B. (63, Name geändert) setzte auf Beziehungen: Der Mitarbeiter des Bauamtes der Stadt Fürth ließ sich laut Anklage von Handwerkern schmieren, die ihm Super-Konditionen einräumten. Gegen einen kleinen Gefallen: Der Sachbearbeiter für öffentliche Bauten schusterte ihnen dafür lukrative Aufträge zu. Dieser Skandal-Fall von Korruption wird jetzt am Nürnberger Amtsgericht verhandelt.

Einen gemütlichen Altersruhesitz ließ sich Hans B. kurz vor der Rente hochziehen. Preiswert dazu, denn die Handwerker gaben großzügig Rabatte: So soll die Zimmerer-Firma für Dachstuhlarbeiten 3000 Euro weniger als üblich verlangt haben. Der Fensterbauer berechnete nur 1000 statt 5000 Euro. Macht 4000 Euro Ersparnis! Der Flaschner wiederum, für Dachrinnen und Fensterbleche zuständig, gab laut Anklage einen Sonderrabatt von fast 30 Prozent. Den Nachlass holten die Handwerker locker wieder herein: Hans B. akzeptierte die höheren Rechnungen der Firmen in 2004/2005 – den Schaden hatte ja nur der Steuerzahler.

Die Kooperation, die wie geschmiert lief, flog so auf: Ein Amtskollege kürzte eine zu hohe Handwerker-Rechnung um 20.000 Euro. Hans B. machte die Korrektur flugs rückgängig – und musste sich rechtfertigen. Der Prozess findet am 18. Juni, 8.45 Uhr, in Saal 51 statt. Mitangeklagt sind zwei der Handwerker.cis

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