Überfall: Disco-Chef in Kofferraum gesperrt

"Ich hatte Angst um mein Leben." In der AZ schildert Opfer Josef B. (58), wie er beraubt wurde. Die Täter sind auf der Flucht mit knapp 10 000 Euro. Es fehlt jede Spur von ihnen.
LANDAU AN DER ISAR Böses Erwachen nach einer langen Nacht: Als Diskotheken-Betreiber Josef B. (58) am Sonntag sein Lokal verließ, wurde er von zwei unbekannten Männern überfallen, in seinen Kofferraum gesperrt und beraubt. Die Beute: fast 10 000 Euro.
„Kurz nach sechs habe ich mein Lokal zugesperrt“, schildert Josef B. der AZ sein schreckliches Erlebnis vom Sonntag nur wenige Stunden danach. Das Tanz-Café Castello liegt im Industriegebiet von Landau an der Isar (Landkreis Dingolfing-Landau). „Ich habe doppelt abgesperrt, weil schon drei Mal eingebrochen worden ist“, so der 58-Jährige, der seither Angst hat.
Plötzlich springen zwei schwarz vermummte Männer von der Seite auf ihn zu. „Überfall! Hinlegen!“ herrschen sie den Disco-Betreiber an. Dabei hielten sie ihm schwarze Trommelrevolver an den Kopf. „Mit einem Kabel oder sowas wollten sie mich fesseln, aber ich habe immer die Hände gespreizt“, so machte Josef B. den Räubern zunächst einen Strich durch die Rechnung.
Sie gaben ihm die Befehle auf Bayerisch
Er darf aufstehen, wird gegen eine Mauer gedrückt. Die zwei etwa 25 Jahre alten Männer reißen ihm die Laptop-Tasche aus der Hand. Darin hat der Disco-Betreiber in einem roten und einem schwarzen Bedienungsgeldbeutel die Einnahmen der Nacht: „9000 bis 10 000 Euro.“
Aus der anderen Hand nehmen sie ihm den Autoschlüssel seines Mercedes 500 S weg, sperren den Kofferraum auf und befehlen auf Bayerisch: „Steig ei’!“
Er weigert sich: „Da erstick’ ich doch.“ Doch die Räuber meinten nur: „Dann bist selber schuld.“
Aus seinem dunklen Gefängnis ruft Josef B. mit seinem Handy die Polizei. „Die waren gleich da.“ Trotz sofort eingeleiteter Großfahndung fehlt von den Tätern aber jede Spur.
Josef B.: „Es ging alles ganz schnell, aber ich hatte wahnsinnige Angst um mein Leben.“
Barbara Brießmann