Überfall auf Verkäuferin: Wo ist der Irre mit dem Hammer?

Wenige Stunden zuvor war der Mann mit der Gel-Frisur schon mal in der Parfümerie in Nürnberg-Johannis. Jetzt geht in der ganzen Nachbarschaft die Angst um
von  Abendzeitung

Wenige Stunden zuvor war der Mann mit der Gel-Frisur schon mal in der Parfümerie in Nürnberg-Johannis. Jetzt geht in der ganzen Nachbarschaft die Angst um

NÜRNBERG Immer freundlich und kompetent – so beschreiben Kunden Verkäuferin Vera E. (53). Der Teilzeitjob in der Parfümerie Seifenzahn-Filiale in der Nürnberger Johannisstraße machte ihr Spaß. Trotzdem wollte sie bald aufhören, um ihren Mann in dessen Firma zu unterstützen. Ob sie je wieder arbeiten kann, weiß noch niemand: Ein Räuber hat sie mit einem Hammerschlag auf den Kopf lebensgefährlich verletzt – am helllichten Tag...

Eine Passantin hatte am Dienstag um 16.30 Uhr die Hilferufe gehört. Mit zwei weiteren Zeugen ging sie in das Geschäft. Zu diesem Zeitpunkt war Vera E. noch ansprechbar. Die Schwerverletzte sagte die Worte „Überfall“ und „junger Mann“. Dann verlor sie das Bewusstsein.

Zehn Minuten zuvor hatte ein Unbekannter mit kurzen, dunklen, nach hinten gegelten Haaren den Laden betreten und gewartet, bis eine Kundin weg war. Dann schlug er Vera E. mit einem Hammer nieder. Er floh mit ein paar hundert Euro aus der Kasse. Was die Ermittler gestern vom Opfer noch erfahren konnten: Der Täter war vormittags schon mal kurz da. Doch er ging, ohne etwas zu kaufen.

In der Nachbarschaft geht die Angst um

In den zahlreichen kleinen Läden in der Nachbarschaft geht nun die Angst um: Der Änderungsschneider hatte vom Verbrechen selbst nichts mitbekommen. Erst als ein Passant in sein Geschäft stürmte und nach Verbandszeug verlangte, erfuhr er von der Bluttat. „Es ist unglaublich! Die Frau tut mir so leid“, sagt er. Auch die Inhaberin des daneben liegenden Lotto-Ladens ist entsetzt: „Das alles wegen ein bisschen Geld! Wir kleinen Läden haben doch eh nicht viel in der Kasse – erst recht nicht am Monatsende.“

Dutzende von Polizisten suchten gestern die Umgebung ab. Sogar der schräg gegenüber liegende Johannisfriedhof wurde durchkämmt. Doch von der Tatwaffe, dem Hammer, fehlt nach wie vor jede Spur

Die Mordkommission (Tel.0911/2112-3333) hofft auf Hinweise und fragt, ob der Räuber (35 bis 40, ca. 1,70 bis 1,80 Meter, osteurop. Akzent, kurze, dunkle Haare) vielleicht vorher in anderen Geschäften aufgefallen war.au

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