Über 8 Jahre Haft für Kinderschänder

Der Nürnberger Wirt hatte die Tochter (10) seiner Freundin vier Jahre lang missbraucht und ihre Tante vergewaltigt. Seine Anwältin wittert Verschwörung.

NÜRNBERG Er bestritt die schlimmen Vorwürfe noch am dritten Prozesstag – gestern wurde der Gastwirt Rusev R. (39) wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigungam Nürnberger Landgericht zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Staatsanwalt Roland Fleury hatte sogar elf Jahre beantragt.

Iris (Name geändert) war erst zehn Jahre alt, als der geschiedene Türke und Vater dreier Kinder sie zum ersten Mal betatschte. Der Freund ihrer Mutter benutzte die lernbehinderte Schülerin fast vier Jahre lang zu Sexspielen, befummelte auch ihre Freundin (13) und vergewaltigte die Tante (46) von Iris. Die Sache kam erst heraus, als Iris sich zwei Mitschülern anvertraute, die dann einen Erzieher einschalteten. Denn Iris selbst war bereits mutlos geworden, ihre Mutter hatte Hinweise nicht Ernst genommen.

„Das muss man sich mal vorstellen“, sagte Richter Hans Neidiger noch sichtlich beeindruckt gestern. „Da offenbart sich die Tochter der Mutter, die glaubt ihr einfach nicht und am Abend hockt dann dieser Mann wieder mit ihr auf dem Sofa in ihrer Wohnung.“

Von einem Komplott sprach seine Verteidigerin Anna Lottner, weil Iris auf ihn eifersüchtig gewesen sei und ihn durch die Anschuldigungen loshaben wollte. Deshalb Freispruch. Doch eine Sachverständige fand die schüchterne Schülerin voll glaubwürdig, sie könne sich solche Taten gar nicht ausdenken. cis