Über 100 Glaskrüge verschwunden: Gastro mit Aufruf

Audio von Carbonatix
Können sich Bierkrüge in Luft auflösen? Offenbar ja, zumindest scheint es in Franken gerade so. Das Restaurant und Hotel Der Schwan in Schwanstetten hat ein Problem: Nach der Kirchweih Mitte August sind über 100 (!) Glaskrüge verschwunden. Wo die alle abgeblieben sind? Das würde auch Chefin Sylvia Lehmann interessieren.
Das Gastro-Unternehmen sucht mit einem Facebook-Aufruf nach den vermissten Gläsern: "Bitte bringt uns Spalter Glaskrüge zurück, wenn ihr welche seht/findet/vergessen habt, zurückzubringen. Ihr könnt sie einfach vor unsere Tür stellen." Spalter ist eine Brauerei im Landkreis Roth.
Auf AZ-Anfrage teilt Lehmann mit, dass es sich um Glaskrüge für einen halben Liter handelt. Ihre Vermutung: Wahrscheinlich seien sie an anderen Ausschänken abgegeben oder tatsächlich mitgenommen worden. Aus Erfahrung sagt sie: "Normalerweise gehen so an die 20 Stück kaputt über vier Tage, aber diese Menge an fehlenden Krügen ist doch ungewöhnlich hoch."
Pro Krug muss sie rund 3,50 Euro zahlen
Gäste machten sich keine Gedanken darüber, woher die Krüge stammten. Und auch nicht darüber, dass Wirte die Fehlmengen bezahlen müssten. Sie rechnet vor: rund 3,50 Euro pro fehlendem Krug. Das wären bei 100 fehlenden Krügen 350 Euro.
Der Aufruf hat demnach aber wenig gebracht, nur vier Krüge seien nachträglich zurückgegeben worden.
Sie zieht daraus eine Konsequenz: Ab nächstem Jahr Pfand
Über die anderen Wirte seien leider gar keine zurückgekommen, sie hätten wohl ihre Bestände "ohne Kontrolle, ob es überhaupt die ,richtigen' sind, an ihre Brauereien zurückgegeben", so Lehmann. "Also habe ich keine Chance, welche wiederzubekommen."
Sie wird aus dem Vorfall ihre Konsequenzen ziehen: "Wir werden ab nächstem Jahr eine Pfandregelung einführen müssen, um die Kosten aufzufangen."
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