Tutogen: Alles in Ordnung?
Organhandel, Störung der Totenruhe: vorerst kein Ermittlungs- verfahren gegen das Pharma-Unternehmen. Die Vorermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.
NEUNKIRCHEN AM BRAND Die Staatsanwaltschaft Bamberg sieht vorerst keinen Anlass für ein Ermittlungsverfahren gegen das Pharma-Unternehmen Tutogen. Die im oberfränkischen Neunkirchen am Brand ansässige Firma wurde des Organhandels sowie der Störung der Totenruhe verdächtigt.
Auslöser war ein Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wonach das Unternehmen in der Ukraine im großen Stil Leichen aufkauft und ausnehmen lässt. Die aus Leichenteilen gewonnenen Produkte würden vor allem in den Vereinigten Staaten als Ersatzteile bei Patienten eingesetzt, ihr Nutzen sei aber umstritten, so der Bericht.
„Was die Firma macht, ist durch die Verwaltungsbehörde genehmigt und wird durch diese überwacht“, sagte der Leitende Bamberger Oberstaatsanwalt Joseph Düsel gestern. „Wir sehen deshalb zurzeit keinen Anlass, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten.“ Die Vorermittlungen der Justizbehörden seien aber noch nicht abgeschlossen. Dies könne noch zwei bis drei Wochen dauern.
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